von Alessandro Baricco in einer Fassung von Anton Schreiber
Eine Koproduktion des Düsseldorfer Schauspielhauses im Rahmen von »Fokus Ukraine – Europäisches Theaterfestival 777 Tage Днів Days«
Samstag, 02.11.2024 (Theaterschiff-Premiere)
Sonntag, 03.11.2024 um15 Uhr
Wir befinden uns in den 1920er-Jahren, der goldenen Zeit des Jazz. Der Ozeandampfer »Virginian« ist eine schwimmende Stadt, die zwischen den Küsten von Europa und Amerika hin- und herpendelt. An Bord spielt die Atlantic Jazz Band, Tag für Tag, vor den Nobeltouristen der Ersten Klasse genauso wie vor den Glückssuchern der Dritten Klasse. Die Passagiere aus allen Ländern der Welt kommen und gehen, die Atlantic Jazz Band aber bleibt und spielt. Novecento ist der Pianist der Band, und er ist der beste Pianist, den der Ozean je gehört hat. Die Töne, die er dem Klavier entlockt, entstammen anderen Sphären, sie versetzen die Zuhörenden in Trance. Es ist, als finge er auf den 88 Tasten seines Instruments den unendlichen Reichtum der Welt ein, einer Welt, die er selbst jedoch nie gesehen hat und auch nicht sehen wird. Denn Novecento ist auf dem Schiff geboren, als Waise aufgewachsen und wird den Dampfer bis zu seinem Untergang in den Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht ein einziges Mal verlassen.
»Die Legende vom Ozeanpianisten«, so wie sie der italienische Autor Alessandro Baricco erzählt, ist nicht nur eine einzige Liebeserklärung an die Improvisationskunst des Jazz, sie ist auch die Geschichte einer höchst ungewöhnlichen Freundschaft: zwischen dem begnadeten Pianisten Novecento und dem Trompeter Tim Tooney, der das Leben mehr zu schätzen scheint als die Kunst und der deshalb seinen Freund mit den unvermeidlichen profanen Fragen, denen sich auch der größte Künstler nicht entziehen kann, immer wieder liebevoll konfrontiert. Allein der hereinbrechende Krieg kann diese Freundschaft gefährden.
In der Regie von Anton Schreiber setzt sich der ukrainische Schauspieler und Steptänzer Yaroslav Ros vor dem Hintergrund seiner Flucht mit der Figur Novecentos und dem inneren Exil eines Künstlers auseinander. An seiner Seite: der deutsche Schauspieler Yascha Finn Nolting in der Rolle des Tim Tooney.
Mit Yaroslav Ros und Yascha Finn Nolting
Regie Anton Schreiber
Bühne Aliki Anagnostakis
Kostüm Maria Lucía Otálora
Musik Marco Girardin
Dramaturgie Janine Ortiz
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten
Im Anschluss an die Vorstellungen bieten wir ein Publikums-Nachgespräch mit den Akteur*innen an. Sie sind herzlich eingeladen.
Bei Fragen zum Event
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