Ballett: Charlotte Salomon: Der Tod und die Malerin

Fr. 29. September 2017, 19:30 Uhr

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„Heben Sie das gut auf, es ist mein ganzes Leben“.
Mit diesen Worten übergab die deutsch-jüdische Malerin Charlotte Salomon kurz vor ihrer Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz ihr Werk „Leben? oder Theater?“ einem französischen Arzt. Dadurch wurde eine Arbeit gerettet, die in der Kunst- und Kulturgeschichte einmalig ist: Charlotte verfasste im Alter von 23 Jahren eine Autobiografie in 769 Gemälden mit Begleittexten, Szenenanweisungen und Hinweisen auf Musikstücke und fügte alles zu einem „Singespiel“ zusammen. Mit viel theatralem Gefühl, Humor und naiver Weitsicht erinnert sich vor dem Hintergrund der Ereignisse der 20er und 30er Jahre in Deutschland und Südfrankreich eine junge Frau an ihr Leben, ihre Familie, das Glück der Liebe, die Offenbarung der Kunst und die untrennbare Verbindung von Leben und Tod.

Die Niederlegung ihrer Geschichte in Bildern half Charlotte Salomon, ihre Familiengeschichte, deren beständiger Begleiter der Tod war, zu verarbeiten und dadurch Distanz zu ihr zu gewinnen. Sie trotzte dem Tod und wendete sich dem Leben zu, bevor sie verraten und ermordet wurde.
Nach dem sensationellen Erfolg in der Spielzeit 2014.15 kehrt der in der Presse als „sensibles Gesamtkunstwerk“ gefeierte und mit dem Theaterpreis „DER FAUST“ gekrönte Ballettabend von Bridget Breiner auf die Bühne des MiR zurück. Die zweidimensionalen Bilder öffnen sich zu einem dreidimensionalen Bühnenraum. Bridget Breiner setzt die in Bild, Text und Musik festgehaltenen Emotionen, Ängste, Überlegungen und Hoffnungen in Bewegung um und erweckt die Bilder der Künstlerin zum Leben.
In der vielseitigen Komposition der amerikanischen Komponistin Michelle DiBucci machen die Tänzer des Ballett im Revier und sechs Sänger des Gelsenkirchener Musiktheaters den beeindruckenden, alle künstlerischen Disziplinen überspannenden Lebenskosmos Charlotte Salomons in seiner Gesamtheit fassbar.
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