Es gibt Künstler, die vom Zuhörer die volle Aufmerksamkeit verlangen. Die sich vollständig und mit ganzer Kraft in ihre Songs werfen und ihr Innerstes nach außen kehren. Sallie Ford ist so eine intensive Künstlerin. Auf ihrem neuen Album "Soul Sick", das im Februar erscheint, zieht sie alle Register und spielt mit all ihren Einflüssen - und doch ist es so persönlich geworden und kommt aus der Tiefe ihrer Seele. Von der ersten Songzeile an – „I woke up feeling sour on the sweetest summer day“ – drehen sich die elf Stücke um Fords Trip durch Unsicherheit, Angst und Depression, um das Zerbrechen von Bands, großen Wandel und wie man damit umgeht. Kein leichter Stoff also, den Ford da anpackt. Es sei ihr Bekenntnis-Album, sagt sie selbst, vom Kampf gegen die Probleme, von denen sie einige überwunden hat und einige noch nicht. „Soul Sick“ habe sie eine Menge über sie selbst gelehrt und geholfen, sich selbst zu heilen.
Zusammen mit dem Produzenten Mike Coykendall hat sie dafür den richtigen Ton und die richtige neue Band gefunden. Ihre Vintage-Einflüsse und ihren warmen Sound hat er, der ohnehin nur auf Band aufnimmt und nicht digital, perfekt umgesetzt und mit Ford zusammen in eine Musik gegossen, die von Doo-Wop-Harmonien, slicken britischen Keyboard-Sounds, dem markigen und wuscheligen Gitarrenspiel und natürlich der charakteristischen Stimme der Sängerin geprägt ist, die in den kompromisslosen Lyrics von Furcht bis Liebe alles besingt, was einem im Leben eben zustoßen kann. Eine Musik, die trotz des Themas kein bisschen depressiv ist und dafür um so mitreißender klar macht, warum Musik tatsächlich kathartisch sein kann. Nicht nur für die Künstlerin, sondern auch für das Publikum, wenn es im März die Shows von Sallie Ford besucht.
Sallie Ford
4. März 2017
Badehaus Berlin
Einlass 19h
Beginn 20h
http://www.loft.de/termine/2017/03/04/sallie-ford