Rat Krespel
Premiere 30.September 2016
Folgeaufführungen 01./07./ 08./ 09.10.16
jeweils 20.00 Uhr, Kulturinsel Stuttgart
Musik für die Augen
Was bisher unmöglich schien, soll nun wahr werden – ein Theater für Gehörlose UND Hörende. Hoffmanns rätselhafte Erzählung „Rat Krespel“ schildert die Suche nach einer Musik, die alle Sphären übersteigt, und so suchen auch wir gemeinsam mit dem Publikum nach einem Rhythmus, einer Sprache, einem unhörbaren Klang, der das Hören überflüssig werden lässt.
Das Stück
In einem kleinen Ort hat sich der Tüftler und Musikus Krespel ein skurriles Anwesen erbauen lassen. Völlig zurückgezogen verschließt er sich vor der Welt außerhalb. Doch eines Morgens öffnen sich die Tore des Hauses und Krespel lädt die Bewohner der Stadt zu sich ein.
In seinem mit allerlei Unrat vollgestopften Laboratorium präsentiert er seine neueste Erfindung – eine Maschine, die jeglichen Klang in Bilder aus Licht übersetzt. Doch scheint einer der Gäste, der Musikstudent Theodor, weit weniger von dieser neuen Apparatur fasziniert zu sein, als vielmehr von Krespels geheimnisvoller Tochter Antonia. Diese hatte der Rat bisher vor der Welt versteckt.
Obwohl Antonia taub ist, hegt sie doch eine obsessive Leidenschaft für jede Form von Gesang und Musik – und somit auch für den Musiker Theodor. Was hat es mit der stillen Schönheit auf sich und wie steht sie in Zusammenhang mit dieser merkwürdigen Maschine?
In der Produktion bewegen sich die Zuschauer*innen durch ein installatives Bühnenbild, das sich über mehrere Räume erstreckt, und tauchen so ganz in die Welt von Krespel und dessen Tochter ein. Geführt von Theodor, Antonias heimlichen Geliebten, wandeln die Zuschauer*innen durch das düstere Haus des Rates. Wie aus dem Nichts tauchen Gestalten auf, die kurz darauf wieder verschwinden. Doch keiner der Charaktere spricht.
Gehörlose und hörende Spieler*innen kreieren gemeinsam eine atmosphärische Aufführung, die ganz ohne Sprache und Musik auskommt. Projektionen an den Wänden und auf den Körpern der Performer*innen geben Aufschluss über das Innenleben der Figuren. Bodenvibrationen verleihen dem Geschehen eine zusätzliche Dynamik und unterstützen die beklemmende Atmosphäre. Als würde der Raum selbst zum Leben erwachen, erzittert er gemeinsam mit seinen Bewohnern.
Künstlerische Leitung: Jeffrey Döring
Grafik/ Motion Design: Pauline Branke, Julian Jungel
Sounddesign: Jan Roth
Szenographie: Lydia Huller
Produktionsleitung: Franziska Weber, Ramona Wartelsteiner
Spiel: Jessica Jaksa, Louis von Klipstein, Tobias Loth
Goldstaub e.V.
Goldstaub e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung der Off-Kultur und des -Theaters im Raum Stuttgart und Baden-Württemberg zum Ziel gesetzt hat. Als Kooperationsprojekt von Absolvent*innen der Filmakademie, der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und des Instituts für Kulturmanagement in Ludwigsburg fördern und initiieren wir vorwiegend Kunstprojekte an der Schnittstelle von Theater und medialer Installation.
Neben unserer ästhetischen Ausrichtung wollen wir uns inhaltlich vor allem sozialen Randgruppen in unseren Arbeiten annehmen und diesen mittels interaktiver Medien einen neuen Zugang zur Kulturlandschaft Baden-Württemberg ermöglichen. Somit fördern wir als Verein gezielt Kunstprojekte, die eine innovative Ästhetik verfolgen, als auch einen sozial-politischen Anspruch.
gold-staub.jimdo.com
https://www.facebook.com/Goldstaub.eV/ 
