Stil vor Talent Nacht
Kellerkind (Stil vor Talent, Zürich)
Niko Schwind (Stil vor Talent, Berlin)
Moritz Esyot (Instanton / Mainz)
Herr Bauer (Instanton / Stuttgart)
Ach, was soll diese vornehme Zurückhaltung. Manchmal ist mehr halt doch einfach... mehr. Also haben wir uns gedacht: Laden wir an einem Abend doch gleich zwei Hochkaräter ein. Gedacht, gesagt, getan: Mit Kellerkind und Niko Schwind schickt uns Oliver Koletzkis Elektronik-Label „Stil vor Talent“ gleich zwei seiner besten Männer – und die werden groovigen, minimalen und pulsierenden House in die heiligen Romy-Hallen bringen.
Man hat's nicht leicht als Musikproduzent. Da verbarrikadiert man sich ständig im Studio, um Material für schwitzige Club-Nächte zu kreieren, und dann sagen einem alle ständig, wie wichtig frische Luft doch sei. Der Schweizer Beat-Schrauber Kellerkind verbindet einfach beides: Wenn er daheim ist, dann schnuppert er erst feinste Bergluft, dann geht’s ab in den Keller – Musik fabrizieren! Das Ergebnis dieser Balance klingt hervorragend: Seine erste EP „Bergluft“ schnellte anno 2008 in kürzester Zeit die Gipfel der internationalen DJ- und Club-Charts und belegte bei Beatport sogar Platz 5 der Minimal-Charts. Zu diesem Zeitpunkt war er schon in der Schweiz berühmt-berüchtigt für seine Sets, und versorgte die Crowd in Clubs wie dem Hive oder dem Rohstofflager in Zürich mit einer brodelnden Mischung aus oldschooligem Chicago House und zart-knusprigem Minimal Tech. Es dauerte nicht lange, da wurde Oliver Koletzki auf den jungen Wilden aufmerksam. Und so feierte Kellerkind zusammen mit seinem Kollegen Niko Schwind 2009 mit der „Hangover“-EP seinen Einstand auf Koletzkis Label „Stil vor Talent“. Zwei Alben hat der Gute auch schon rausgefeuert: „Basement Story“ (2012), und das eben erst erschienene „Music is a miracle“ - ein Album auf dem er seinen Ideenreichtum und seine Bandbreite demonstriert. Mit den 12 Tracks umreißt er das gesamte House-Genre – mal klingen die Stücke deep und trippig („Your Love“), mal kann man die Discokugel funkeln sehen („I Know“), mal kann man schweißgeladenen Disconebel förmlich riechen („Feel it“). Ja, von US-House über 80er-HipHouse bis hin zu futuristischem Elektro-Stuff sind die Einflüsse vielseitig. Doch egal wie abwechslungsreich das Album auch ist: Ein roter Faden zieht sich hindurch, denn die Stücke sind allesamt melodiös, sehr mit Liebe zum Detail produziert und tragen ganz klar Kellerkinds Handschrift.
Wenn er nicht gerade die Schweizer Landschaft und die gute Luft genießt oder als Produzent im eigenen Keller-Studio seinem Namen alle Ehre macht, bereist Kellerkind den gesamten Globus. Und jetzt auch – endlich – Stuttgart. Ja, und was ist das Romy strenggenommen: genau – ein Keller. Aber was für einer! Einer, in dem sich Kellerkind garantiert pudelwohl fühlen wird.
Schon alleine deshalb, weil er nicht alleine performen wird – schließlich kommt sein „Stil vor Talent“-Kollege Niko Schwind mit!
2001 legte er in seiner Heimatstadt Trier den Grundstein für seine doch recht steile Karriere – und zwar indem er die lokale Szene mit seinem Charisma und enthusiastischen DJ-Sets im Handumdrehen für sich gewinnen konnte. Das Energiebündel erweiterte schnell den Wirkungskreis, und spielte schon bald in ganz Deutschland. Es kam, wie es kommen musste – zum Glück: Er begann, seine Energie auch in Eigenproduktionen zu stecken. 2007 ging's dann so richtig steil bergauf – zeitgleich mit dem Umzug nach Berlin kam die erste EP „Panotile“ auf den Markt. Wie schon bei Kellerkind entdeckte Oliver Koletzki schnell das Talent von Niko, und so zählt er seit 2009 zum festen Kern der „Stil vor Talent“-Truppe. Nicht nur in Berlin gehört er in den angesagtesten Clubs zum Inventar, sondern auch bei Festivals wie Nature One und Ruhr in Love, zudem ist er auf der ganzen Welt ein gern gesehener Gast – wie seine frenetisch gefeierte Südamerika-Tour beweist. Seine Musikproduktionen strotzen nur so vor Euphorie, Energie und Emotionen. Kein Wunder, denn alle Erfahrungen aus dem Nachtleben setzt er schnurstracks im Studio um. Und diese Erfahrungen müssen verdammt positiv sein – schließlich klingen seine Tracks unwiderstehlich groovig und sexy. Wer sich schon vor seinem Gig im Romy eine Portion Elektronik-Energie abholen will, der sollte in seine aktuelle Nummer „Say What“ auf „Katermukke“ reinhören. Ein dickes Ding!
