Oliver Koletzki

Sa. 22. September 2012, 22:00 Uhr

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Chris Hirose (Root50 / Stuttgart)

Ja sapperlot nochmal: Oliver Koletzki, Underground-Techno-Held und moderner Popstar in einer Person, lässt es wieder im Romy S. rummsen. Der „Stil vor Talent“-Labelboss zählt dank seines souligen, melodiösen und funky Techhouse zu den weltweit besten Elektronik-Künstlern. Mit seinem berühmten Clubhit „Der Mückenschwarm“ fing 2005 alles an – und seine Karriere ist mit seinem aktuellen Album „Großstadtmärchen 2“ noch lange nicht vorbei.

Es gibt Produzenten, die wurschteln im Studio vor sich her und sitzen wie Rapunzel im Türmchen, darauf wartend, dass ein holder Plattenlabel-Besitzer vorbeikommt. Oliver Koletzki gehört definitiv nicht zu dieser Gruppe. Er ließ von seinem Track „Mückenschwarm“ 500 Exemplare in Eigenregie pressen und verteilte die Scheiben fleißig. Das Ergebnis der Do-it-yourself-Strategie ließ nicht lange auf sich warten. Sven Väth himself hatte nämlich so eine Platte abgestaubt. Und jedes Mal, wenn er den „Mückenschwarm“ spielte, ging so dermaßen die Post ab, dass selbst dem Nightlife-Fossil die Kinnlade bis zum Anschlag herunterknallte. Darum lizensierte Väth den Tune für sein Label „Cocoon“. Die Bilanz: „Der Mückenschwarm“ wurde zur bestverkauften Techno-Single 2005 und zur bestverkauften Platte auf „Cocoon“ überhaupt. Die Groove verlieh ihm prompt das Prädikat „Bester Newcomer 2005“. Vom Newcomer zum Superhelden, quasi über Nacht. Koletzki behielt aber die Nerven, trotz des Turbo-Trubels. Denn Koletzki feilte schon länger an seinem Musiker-Werdegang: Schon im Alter von 12 begann er, HipHop-Beats auf seinem C64 zu produzieren, wenig später schwenkte er zu Synthiepop, und schließlich zu House und Techno um. Mit der Volljährigkeit begann er, in seiner Heimatstadt Braunschweig aufzulegen. 2000 der Umzug nach Berlin, 2005 fungierte „Der Mückenschwarm“ dann als Brandbeschleuniger für seine Karriere.

Anstatt sich nun auf seinen Lorbeeren auszuruhen, gründete er noch 2005 sein eigenes Label „Stil vor Talent“, um neuen Artists eine Plattform zu bieten, die sowohl Stil als auch Talent besitzen. Schubladendenken? Nix da. Squeaky Techno, Deep House, Minimal, Pop – auf „SvT“ ist alles möglich. Bis heute wurden auf dem Label über 80 Platten veröffentlicht, darunter auch die spaßige Party-Hymne „Drei Tage wach“ von Lützenkirchen. Weitere Wiederholungstäter auf dem Label sind Format:B, Channel X, Niconé, Aka Aka und Dapayk.

Neben vielen EPs und Remixen für Künstler wie Huntemann, Rosenstolz und Nena ist vor allem eine Kollaboration besonders erwähnenswert – nämlich die mit seiner besseren Hälfte Fran. Zusammen veröffentlichten sie 2010 das Album „Lovestoned“ – das auch die zukünftige Richtung von Koletzkis Solo-Sound wiederspiegelt: Pop mit Club-Credibility, oder auch moderner, warmer Clubsound mit Pop-Einflüssen. Ganz ohne Schlonz, dafür mit umso druckvolleren Beats. Seine beiden „Großstadtmärchen“-Alben (2009 und 2012) funktionieren auf der Club-Tanzfläche, im Festival-Rahmen, und auch auf dem heimischen Sofa. So modern kann Popmusik klingen. Wir jedenfalls sind sakrisch gespannt darauf, welche musikalische Wundertüte er diesmal bei seinem Gig im Romy S. aufreißen wird. Go, Oli!

Romy S.
Lange Str. 7 - 70173 Stuttgart - DE
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