4. Konzert | Konzertreihe 2025/2026
Sonntag, 08. Februar 2026
VIVE LA FRANCE
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal
Beginn: 18:00 Uhr
Dirigent: Alois Seidlmeier
Louise Farrenc
Ouvertüre e-Moll
Maurice Ravel
La valse
Francis Poulenc
Konzert für zwei Klaviere und Orchester
Lili Boulanger
D'un matin de printemps
Erik Satie
Gymnopédies
Darius Milhaud
Le Bœuf sur le toit
Maurice Ravel
Boléro
Unsere beiden Konzerte im Februar und März widmen sich zwei großen Musiknationen, die eine Fülle mitreißender Musik hervorgebracht haben: Frankreich und Spanien. Bei näherer Betrachtung ist die Grenze allerdings gar nicht immer so scharf zu ziehen, denn offensichtlich interessierte man sich in Frankreich schon immer für das, was sich jenseits der Pyrenäen musikalisch abspielte.
In Ravels rabenschwarzem „Poème choréographique" „La Valse" führt uns die Musik aber zunächst nach Wien, in das alte Europa der KuK-Monarchie, das schließlich in der Katastrophe des ersten Weltkriegs spektakulär untergehen wird. Auch die Französinnen und Franzosen, die für die anderen Kompositionen dieses Abends verantwortlich sind, blicken gerne über den französischen Tellerrand: Saties „Gymnopedies" nannte er selbst „Stücke nach Art der Tänze im alten Griechenland", aber bei Satie, diesem Schalk, ist ja nie etwas so gemeint, wie er es gesagt hat. Milhaud führt uns in seiner lebhaften Orchesterfantasie „Le bœuf sur le toit" unüberhörbar nach Brasilien, und Poulenc nimmt uns in seinem faszinierenden Konzert für zwei Klaviere und Orchester sogar auf einen Kurztrip mit nach Bali.
Die beiden Komponistinnen des Abends verdienen es besonders, dass ihre Musik Gehör findet: Louise Farrenc prägte als Professorin für Klavier und als Komponistin das Pariser Musikleben des 19. Jahrhunderts entscheidend mit, und Lili Boulanger, diese tragische, hochbegabte junge Frau, gewann 19jährig als erste Frau überhaupt den legendären „Prix de Rome". Ihr betörendes Orchesterstück „D'un matin de printemps" vermittelt eine Ahnung von der Qualität ihrer Musik und lässt uns traurig darüber sinnieren, welche Meisterwerke sie uns wohl noch geschenkt hätte, wäre sie nicht im Alter von nur 24 Jahren gestorben.
Maurice Ravel, dessen Mutter Baskin war, war stets besonders von der Musik des Nachbarlands Spanien fasziniert. Seine berühmteste Komposition begegnet uns im Gewand eines spanischen Tanzes aus dem 18. Jahrhundert und beschließt dieses Konzert auf spektakuläre Weise – der Magie und dem Sog des unerbittlichen Boléro-Crescendos kann sich kein Hörer entziehen.
Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV.