Als „Barrikadenpianist“ hat Josip Rotsky, ein Mann von unklarer Identität, die Revolution unterstützt. In der Emigration verdient er sein Geld als Salonmusiker. In einem Schweizer Hotel muss er für den Diktator seines Landes spielen – und wird zum Attentäter.
Nach der Haft zieht Rotsky sich in die heimatlichen Karpaten zurück, muss aber mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar nach Griechenland fliehen, als Geheimdienstler ihm nach dem Leben trachten. Die Verfolgungsjagd endet auf der Gefängnisinsel am Null-Meridian, von wo Rotskys „Radio Nacht“ rund um die Uhr Musik, Poesie und Geschichten in die die sich verfinsternde Welt sendet.
Andruchowytschs Roman ist ein Roadtrip durch die „vorletzte Diktatur Europas“; ein literarisches Vexierspiel, ein Märchen als virtuose, geradezu karnevalistische Abenteuer- und Exilerzählung, die zugleich von eminenter Aktualität ist.
Juri Andruchowytsch, 1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine geboren, studierte Journalistik. Er veröffentliche Essays sowie Romane und war 1985 Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Mit seinen drei Romanen (Rekreacij (1992; dt. Karpathenkarneval, 2019), Moscoviada (1993, dt. Ausgabe 2006) und Perverzija (1999, dt. Perversion, 2011), die unter anderem ins Englische, Spanische, Französische und Italienische übersetzt wurden, ist er unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden. Zuletzt wurde er 2022 mit dem Heinrich-Heine Preis ausgezeichnet.
Moderiert wird die Veranstaltung von Literaturkritikerin Beate Tröger
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