Aeham Ahmad meets Edgar Knecht - Keys to Friendship Tour

Thu. 31. May 2018, 20:00 Ora

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Keys to Friendship ist die so beeindruckende wie bewegende Geschichte einer Begegnung. Zwei Menschen, zwei Pianisten, die in der grotesk polarisierten Welt eigentlich nicht zueinander hätten finden sollen, trafen aufeinander, lernten sich kennen und inspirierten sich schließlich gegenseitig - Kraft der Musik. Aeham Ahmad ist ein palästinensisch-syrischer Pianist, der aus dem Krieg Bilder rund um den Globus sandte, die weltweit den Atem stocken ließen. In die Straßen des völlig zerbombten syrischen Flüchtlingslagers Jarmuk zog er Tag für Tag sein Piano auf einem Rollenträger, um der Hoffnungslosigkeit des Kriegs, die Trost spendende Stärke der Musik entgegenstellen zu können. „Wir hatten nichts mehr, keine Medikamente, kein Wasser, keine Nahrung. Alles war zerstört, außer unserem Lebenswillen und meinem Piano. Jedes Mal, wenn ich auf der Straße, umzingelt von Trümmern, spielte, dachte ich, die nächsten fünf Tage nicht zu überleben. Ich spielte palästinensische, syrische Volksweisen und sah in den Augen der traumatisierten Nachbarskinder ein Leuchten“, erinnert sich der 29-Jährige. Wer die Dokus über Aeham Ahmad in der BBC und im ZDF gesehen hat, weiß, dass es einem Wunder gleicht, ihn heute, dank des Engagements einer TV-Journalistin, in Wiesbaden beheimatet zu wissen. Edgar Knecht ist studierter Pianist und Komponist. Der „Überflieger am Flügel“ konzertierte bereits mit 14 Jahren und destillierte im Verlauf seiner schillernden Karriere ein zur persönlichen Handschrift gewordenes Sujet. Jazz und Folk-Weisen unterschiedlicher Provenienzen verband er auf einzigartige Weise mit Volksliedern seiner deutschen Heimat. Ihm gelang das Kunststück, Lieder, die scheinbar Patina angesetzt hatten oder jene, die wegen ihres Missbrauchs während der Nazizeit in Misskredit geraten waren, zu entstauben und sie in ihrem bisweilen widerständigen Glanz wiederentdecken zu lassen. Gedankenfreiheit, das auf dem Volkslied Die Gedanken sind frei basiert, ist ein Stück, das Edgar Knecht zunächst als Auftragsarbeit für die Verleihung des hochdekorierten Kasseler Bürgerpreises an Joachim Gauck arrangiert hatte. Für das gemeinsame Album Keys To Friendship neu bearbeitet, erfährt das Stück, in seiner Muttersprache gesungen von Aeham Ahmad, eine geradezu treffsicher formulierte Aktualität. Der junge Mann, der einem Regime entfloh, das keine Demokratie und damit keine Freiheit der Gedanken duldet, singt über einer deutschen Volksweise von Freiheit. Keys To Friendship ist ein Manifest des Händereichens und des Findens der Parallelen zwischen arabischer und europäischer Kultur. Für ihre gemeinsame Musik, die begeistert und tief berührt, erhielten Aeham Ahmad und das Edgar Knecht Trio den Preis des Creole Festival 2017.
Kammgarn
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