Mit dem ersten Sinfoniekonzert stellt Joseph Trafton als neuer Hagener Generalmusikdirektorjene Werke vor, die ihm persönlich in seiner Laufbahn besonders nahestehen. Zu Beginn erklingt Samuel Barbers Debüt als Komponist für Orchester. Die Ouvertüre zu The School for Scandal (zu deutsch Die Lästerschule) greift den bissigen Witz der englischen Sittenkomödie mit ebenso quirligen wie schillernden Klangfarben auf. Auch Aaron Coplands Quiet City bezieht sich auf eine literarische Vorlage. In der nächtlichen Stille der Stadt schweifen die Gedanken angesichts gesellschaftlicher Unsicherheiten in Nostalgie, Melancholie und Gewissensbisse ab. Copland fängt diese Stimmung mit einem einsamen Trompeter und dem dunklen Klang des Englischhorns ein. Johannes Brahms‘ letzte Sinfonie Nr. 4 ist eines seiner größten Meisterwerke, in dem Komplexität im Detail und Klangschönheit eine besondere Einheit bilden. Der Solist in der hochvirtuosen Rhapsodie über ein Thema von Paganini von Sergei Rachmaninoff ist ein wahres Wunderkind. Daniel Kharitonov gewann bereits zahlreiche hochkarätige Preise in seiner Heimat Russland, trat 2013 mit knapp 14 Jahren zum ersten Mal in der New Yorker Carnegie Hall auf und wurde wegen seiner überragenden Technik und Gefühlstiefe seiner Interpretationen 2015 als »Entdeckung« des 15. Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau gefeiert, der einer der weltweit bedeutendsten Musikwettbewerbe überhaupt ist. Damit bestreitet er in Hagen einen wahrlich fulminanten Saisonauftakt!