Oh Romeo - Chawwerusch-Theater

Tue. 20. June 2017, 10:00 Ora

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Julia (Miriam Grimm) nimmt gerne auseinander, sortiert, analysiert – auch das Leben ist für die angehende Rechtsmedizinerin übersichtlich geordnet. Aus „guter“ Familie, Akademikerfreundeskreis, hat sie nie einen Grund gesehen, das gesellschaftliche Nest, in dem sie großgeworden ist, zu verlassen. Romeo (Stephan Wriecz) dagegen musste sein Nest früh verlassen: der verkappte Poet musste mit seiner Familie fliehen. Er hat was Romantisches und träumt viel, wenn er nicht gerade Taxi fährt. Die beiden landen zusammen in seinem Taxi. Und dann passiert das, was jungen Menschen schon seit jeher passiert: Sie verlieben sich auf den ersten Blick und alles was vorher war, zählt nicht mehr.
Hätte Julia bislang nie einen Taxi-Fahrer als Partner für möglich gehalten, sieht sie diesen jungen Mann plötzlich mit ganz anderen Augen. Und auch Romeo hätte niemals geglaubt, dass er die Erwartungen seiner geliebten Familie für eine Frau aus einem anderen Kulturkreis enttäuschen könnte. Die gesellschaftlichen und kulturellen Mauern, in denen beide bislang gelebt haben, werden durch ihre Liebe mit einem Mal umgeworfen. Staunend stehen Romeo und Julia vor den Trümmern und wundern sich, wie anders die Welt plötzlich aussieht. Jetzt müssen sie es nur noch ihren Familien beibringen. Beide sind sich sicher, dass diese ihre Beziehung so gar nicht gut heißen werden und zögern die Mitteilung deshalb immer weiter hinaus – bis es zu spät ist und sich die Ereignisse überstürzen.
Konsequent liegt der Fokus von Regie (Andreas Krüger) und Bühnenbild (Franziska Smolarek) auf den beiden Liebenden. Es ist der Blickwinkel vieler Teenager: Oft ziehen sie sich in sich selbst zurück, zu beschäftigt mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen wird für sie die Welt „da draußen“ unwichtig. Romeo und Julia brechen durch ihre Beziehung mit familiären Konventionen – ein wichtiger Entwicklungsschritt für jeden jungen Menschen. In dieser Inszenierung wagen die beiden es zwar, ihren Gefühlen zu folgen und sich aufeinander einzulassen – aber sie stehen ihren Familien gegenüber nicht dafür ein. Sie scheuen die Konfrontation mit der Welt „da draußen“. Unter anderem deshalb hat ihr Zusammensein keine Chance.
Oh Romeo ist ein sensibles Kammerspiel, das die jugendliche, grenzenlose Liebe in den Mittelpunkt stellt.

Das Stück stammt aus der Feder des dänischen Autors Thomas Markmann und wird im Herxheimer Theatersaal zum ersten Mal in deutscher Sprache zu sehen sein. Die wohl schönste und tragischste Liebesgeschichte aller Zeiten wird in der Inszenierung von Andreas Krüger neu erzählt.
Stadthalle Boppard
Oberstraße 141 - 56154 Boppard - DE
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