Ihr liebt ihn, wir lieben ihn, er liebt uns: Techno-Supermann SiS, die Romy und Stuttgart – das ist eine große Liebesgeschichte. Jetzt kommt der logische Schritt: Der Bund fürs Leben. Also fast. Denn SiS ist ab sofort Resident im Romy – und spielt alle drei Monate hier sein grooviges Ausrastzeug.
War ja nur noch´ne Frage der Zeit, bis SiS alias Burak Sar bei der Romy einzieht. Nicht mit Möbeln und Klamotten, dafür aber mit seinem verspielten, emotionalen und melodiösen Techhouse im Gepäck. Der Wahl-Berliner hat es mit Hits wie „Nesrib“ auf dem deutschen Label „Cécille“ zu Weltruhm gebracht und ist einer der dicksten Fische im internationalen Elektronik-Teich. Wie es dazu kam? Na, durch Zufall garantiert nicht. Da war schon Schicksal im Spiel. Anfang der 2000er besuchte der damals 21-jährige Burak den legendären Frankfurter Club U60311. In jener Nacht legte Karotte eines seiner berühmten hypnotischen Sets auf, die mit indischen Melodien und fremdländischen Percussions gespickt sind. Burak traf der Schlag. Im positivsten Sinne natürlich. Oder besser: Er hatte die Erleuchtung schlechthin. HipHop, Pop, Rock und andere Genres waren für ihn ab dieser Nacht nichts als Schmonzes. Die Geburtsstunde von SiS…
Er holte sich Mixer und Plattenspieler, und entwickelte seinen funky House-Style, mit dem er schnell erste Gigs und Fans in Mannheim und Frankfurt gewann. Als die DJ-Nummer lief, ging es ans Produzieren. Schnell wurde klar, dass SiS da einen Naturtalent-Bonus hat: Denn 2006 schon erschien seine erste EP auf „8bit“. Nach der zweiten Platte „Voices of Istanbul“ wechselte er zu „Cécille“. Sein dortiges Debüt-Release „La Garua“ verkaufte sich in den Plattenläden Europas binnen einem Tag. Und jetzt nahm die Sache enorm an Fahrt auf. Denn die nächste EP „Nesrib“ stellte alle seine bisherigen Erfolge in den Schatten. 2008 lieferte Sis dann mit „Trompeta“, das auf Villalobos´ Label „Sei es Drum“ erschien, sogar einen echten Sommer-Clubhit ab. Absoluter Shootingstar-Alarm! Kein Wunder also, dass Techno-Gazetten wie Groove und Raveline sich vor Lob überschlugen, und SiS 2008 zum „Breakthrough Act des Jahres“ kürten. Alles erreicht? Tja, denkste. Denn 2009 setzte SiS dem Ganzen die Krone auf, und gründete sein eigenes Label „Cocolino“.
Wie viel Respekt der Gute in der Szene besitzt, zeigt allein sein 2011er Konzeptalbum „SiS is SiS“, auf dem er acht Klassiker vom Traditionslabel „Get Physical“ im SiS-Style neu interpretierte. Seine Remixes von Audiofly, M.A.N.D.Y., Lopazz und Mathew Dear sorgten für helle Begeisterung in der Elektroszene. War irgendwie klar!
Wer sich schon mal eingrooven will, der sollte in seine aktuelle „Freemen“-EP reinhören. Melodiöser, schmatzender Techhouse mit viel Liebe zum Detail und eingängigen Synthlines. So muss elektronische Musik klingen!