5. Konzert | Konzertreihe 2025/2026
Sonntag, 15. März 2026
SYMPHONIE ESPAGNOLE
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal
Beginn: 18:00 Uhr
Dirigent: Alois Seidlmeier
Georges Bizet
Carmen-Suiten
Manuel de Falla
Der Dreispitz
Edouard Lalo
Symphonie espagnole
Auch wenn es Ihnen vielleicht spanisch vorkommt, dass hier die französischen Komponisten in der Überzahl sind: Spanischer geht es kaum, als wenn Carmen ihre sinnliche Habanera tanzt oder wenn der Torero Escamillo seine Auftrittsarie schmettert – dann befinden wir uns in einem Postkartenspanien unter der prallen Sonne des Südens, komplett mit Kastagnetten, Stierkampf und leidenschaftlicher Liebe. Da vergisst man fast, dass auch diese Oper von einem Franzosen komponiert wurde – der ihren riesigen Erfolg allerdings nicht mehr miterleben konnte: Georges Bizet starb im Alter von nur 36 Jahren, kurz nach der wenig erfolgreichen Pariser Uraufführung seines Meisterwerks. Den Siegeszug seiner „Carmen", der nach der Wiener Aufführung ein paar Monate später einsetzte, hat er nicht mehr mitbekommen. Dass die Oper auch ohne Gesang fantastisch funktioniert, beweisen die beiden Orchestersuiten, in denen die bekanntesten Nummern sich die Klinke in die Hand geben.
Manuel de Falla allerdings war wirklich ein waschechter Spanier und ein Mitbegründer der spanischen Nationalmusik. Sein Ballett „Der Dreispitz" ist ein Geniestreich ersten Ranges und wird uns noch tiefer in die Glut der spanischen Sonne führen als Bizets Carmen. Man merkt seiner fortschrittlichen Orchesterbehandlung an, dass fast 50 Jahre zwischen den beiden Werken liegen – aber die Themen sind die gleichen geblieben: Eifersucht, Untreue und die Vorliebe für mitreißende Tanzrhythmen.
Edouard Lalo, der dritte im Bunde der echten und falschen Spanier dieses Abends, wurde in Lille geboren, hatte aber spanische Vorfahren. Durch den Kontakt mit dem spanischen Geiger Pablo de Sarasate entstand 1875 seine „Symphonie espagnole", die weniger eine Sinfonie als ein ausgewachsenes Violinkonzert ist. Wer die sagenumwobene Virtuosität des Widmungsträgers Sarasate kennt, wird sich auf ähnliche Funken freuen, die unsere jugendliche Solistin Erika Cherkez aus dieser Musik schlagen wird.
Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV.