Ukraine heute. Ganze Landstriche und Städte, unzählige kulturelle Einrichtungen wie z.B. Kirchen, Museen, Theater sowie Schulen wurden durch den russischen Angriffskrieg bereits zerstört, zehntausende Menschen getötet, noch mehr befinden sich auf der Flucht, leben längst nicht mehr in der Ukraine. Und die, die noch im Land ausharren, sind in Sorge um ihre Nächsten, um ihr Hab und Gut, zugleich leisten sie pausenlos Widerstand um ihrer Freiheit willen. Zu diesen Menschen zählen auch viele, die künstlerisch tätig sind. Sie schreiben über das Leben an der Front, sie schreiben aber auch über Augenblicke jenseits von Gewalt und Tod. Sie fotografieren alltägliche Szenen, in denen, mögen sie sich auch im Westen des Landes abspielen, der Krieg fast unentwegt anwesend ist. Nur einige wenige dieser Künstlerinnen und Künstler sind in Deutschland bekannt. Von vielen aber gibt es noch keine Übersetzung ins Deutsche, viele hatten noch keine Gelegenheit, ihre künstlerischen Arbeiten in Deutschland auszustellen.
Natalka Sniadanko, geboren 1973 in Lwiw, ist Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin. Die Ukrainerin kennt in Lwiw jede Ecke und hat ein Herz für exzentrische Figuren. Ihr Debütroman „Sammlung der Leidenschaften“ (aus dem Ukrainischen von Anja Lutter) erschien erstmals 2007 auf Deutsch. 2016 folgte bei Haymon „Frau Müller hat nicht die Absicht, mehr zu bezahlen“ (aus dem Ukrainischen von Lydia Nagel). 2021 erschien mit „Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte, Matrosen liebte und mein Großvater wurde“ (aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck) der dritte Roman der Autorin auf Deutsch.
Die Veranstaltung wird moderiert von Prof. Dr. Christof Hamann.
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