Christoph Hein ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller Deutschlands. Alle seine Werke eint die Meisterschaft, mittels der sensiblen Beschreibung individueller Schicksale historische Zusammenhänge über die faktische Geschichtsschreibung hinaus erfahrbar zu machen. Im Mittelpunkt des Abends wird vor allem der jüngste Roman von Christoph Hein stehen, „Trutz“ (2017), der zurecht mit dem Etikett „Jahrhundertroman“ versehen wurde. Darin verfolgt er die Schicksale zweier Familien im Schatten der kommunistischen Diktatur. In den 1920er Jahren beginnend, erzählt er die schier unfassbaren Lebensgeschichten des deutschen Schriftstellers Rainer Trutz und des sowjetischen Professors Waldemar Gejm, der an einem neuen Forschungsgebiet arbeitet, der Mnemotechnik (Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung). Die Wege beider sind in den 1930er Jahren eng miteinander verbunden. Die partei-offizielle Gedächtnissteuerung wird Trutz wie auch Gejm zum Verhängnis ...
Das Besondere an diesem „Autor-im- Gespräch“- Abend: Christoph Hein bringt einen Musiker mit, den Tubisten Georg Schwark vom Rundfunksinfonieorchester Berlin. Nach der Lesung aus „Trutz“ stellt Wolfgang Niess den Roman im Gespräch mit dem Autor vor.