Konzerthausorchester Berlin
Eliahu Inbal, Dirigent
Ryu Goto, Violine
Felix Mendelssohn Bartholdy, Violinkonzert e-Moll op. 64
Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Eliahu Inbal, ehemaliger Chefdirigent und zugleich Ehrenmitglied des Konzerthausorchesters, ist buchstäblich „Big in Japan“: Auf die Tournee, die das Konzerthausorchester Berlin unter seiner Leitung im März mit Programmen von Mozart bis Mahler unternimmt, warten die zahlreichen Anhänger des israelischen Maestros in Japan und Korea schon seit langem. Da sich die hiesige Fangemeinde nun einmal nicht komplett ins Flugzeug setzen kann, um die Musiker zu begleiten, gibt es glücklicherweise die Möglichkeit, einiges vorher im Konzerthaus Berlin zu hören. Zum Bespiel die Kombination Felix Mendelssohn und Gustav Mahler.
Bereits 1838 schrieb Mendelssohn dem Geiger und Kindheitsfreund Ferdinand David, dass ihm der Anfang eines Konzerts in e-Moll für ihn keine Ruhe lasse. Aus diesem Ohrwurm sollte in sechs Jahren eines der schönsten und beliebtesten Violinkonzerte überhaupt heranreifen, das Gewandhaus-Konzertmeister David 1845 in Leipzig zur Uraufführung brachte. Unser Solist ist der junge Violinvirtuose Ryu Goto, der in den USA geborene und an der Juilliard School ausgebildete „kleine“ Bruder von Geigerin Midori.
„Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie“, schrieb Gustav Mahler 1905 über seine Sinfonie in cis-Moll, die ebenfalls mit Eliahu Inbal und dem Konzerthausorchester auf Fernost-Tournee geht. Über 100 Jahre später gilt das natürlich nicht mehr. Die Fünfte mit ihren fünf Sätzen in drei Abschnitten und den damals irritierend wirkenden Tonartwechseln gehört heute zu denjenigen Mahlers, die am häufigsten aufgeführt werden. Weltberühmt ist der Ruhepunkt des Werks, das Adagietto, bei dem nur Saiteninstrumente zum Einsatz kommen. Cineasten erinnern sich wahrscheinlich sofort an Viscontis Filmklassiker „Tod in Venedig“, in dem es dramaturgisch so passend erklingt.