„Mein Schlafzimmer war immer schon ein Raum voller Geräte in dem in der Ecke eben noch ´n Bett stand“ sagt Jon Gaiser. Finden wir absolut super. Schlafen ist eh Kommerz. Darum passt der Wahlberliner, der für seine emotionalen Deep House-Sets berühmt ist, auch perfekt ins Romy – the club that never sleeps.
Früh übt sich: Mit 14 Jahren fährt der junge Gaiser von seiner Heimatstadt Grand Rapids ins benachbarte Detroit, um eine Party zu besuchen. Zu dieser Zeit ist er zwar noch Drummer einer Punk-Band, doch was er in dieser Nacht erlebt, lässt sogar die krassesten Gitarren-Riffs alt aussehen – an den Reglern steht nämlich Richie Hawtin, der energetischen, puren Techno spielt. Gaiser pfeffert – kaum ist er wieder daheim – die Drumsticks in die Ecke und kauft sich Drumcomputer, Synthies und Effekt-Geräte. Nach dem Highschool-Abschluss zieht er nach Detroit, wo er entweder im Studio sitzt, oder bei „Record Time“ Platten durchstöbert. Netter Nebeneffekt der Plattenkauferei: Im Hinterhaus sitzt die Crew des legendären Labels „Plus 8“. Über die Monate lernt man sich kennen, und schon bald gehört Gaiser zur „Plus 8“-Familie. Er zieht nach Berlin, und tourt seitdem unentwegt durch die ganze Welt.
Beim Publikum ist er deswegen so beliebt, weil er den Vibe in einem Club aufnehmen und 1:1 musikalisch in seinen Sets umsetzen kann. Und so ordentlich wie unser Publikum feiert sagen wir voraus: Im Romy S. wird’s wild und euphorisch! Auch als Produzent lässt er sich von seinen Emotionen treiben, und füttert seine Maschinen mit allerlei Gefühlslagen und Stimmungen. So schafft er es, der sonst eher kühlen elektronischen Tanzmusik viel Wärme und Gefühl überzustülpen. Seine Tracks strotzen vor Energie, einprägsamen Melodien und gerne mal abrupt wechselnden Atmosphären. 2005 kam die Szene erstmals in den Genuss einer Gaiser-Platte, 2006 wechselte er zu Richie Hawtins „Minus“, dem Über-Label seines Mentors, wo 2008 seine erste LP „Blank Fade“ erschien. Besonderer Hörtipp: seine 2011er Single „Some Slip“. So klingen Tracks, die nur ein Ziel haben: Die Meute zum Ausrasten zu bringen. Und dieser Aufforderung wird die Romy-Crowd dem smarten DJ doch gerne nachkommen…!
