Derrick May, Blake Baxter, Juan Atkins: Allesamt Techno-Pioniere – und allesamt Marc Houles Lehrer in Sachen elektronischer Musik. Man kann also sagen: Marc lernte von den besten. Und das hört man. Denn kaum einer verbindet die Seele des Oldschool House, den Kern von Techno und die Essenz aktueller Strömungen so gekonnt wie Marc Houle. Bei seinem Gig im Romy wird er sein kommendes Album „Undercover“ präsentieren.
„Einflüsse: Commodore 64, Depeche Mode, Detroit Techno.“ So steht es auf Marc Houles Facebook-Seite. Und damit könnte man eigentlich sein Leben und gleichzeitig den Style seiner Musik nicht treffender ausdrücken.
Seitdem hat Marc Houle nicht nur seinen persönlichen Sound gefunden, sondern hatte lange Jahre mit „Minus“ auch noch das perfekte Label für seine Tracks. 2004 erschien hier mit „Restore“ sein erstes Album, 2010 veröffentlichte er die vierte und bislang letzte LP „Drift“. Kürzlich emanzipierte er sich von „Minus“, und ist mit dem Label „Items & Things“ (das er zusammen mit Magda und Troy Pierce führt) nun sein eigener Labelchef. Diese neu gewonnene künstlerische Freiheit zelebriert Marc Houle ausgiebig auf seinem Album „Undercover“, das am 5. März erscheint. Darauf befinden sich acht Tracks – und jedem ist es deutlich anzuhören, dass Houle es genießt, exakt den Sound zu kreieren, der ihm im Kopf herumschwirrt. Experimente nicht ausgeschlossen! Synthie-geladener Techno, deepe Drums, organische Klänge – „Undercover“ zeigt einen Marc Houle, der so gut ist wie nie zuvor. Die Romy-Besucher bekommen bei seinem Gig in Stuttgart sein Album schon vorab zu hören. Na wenn das mal nix ist!
Mindestens 50% der Tracks, die er im Club spielt, sind unveröffentlichte Eigenproduktionen. Heißt konkret: Kein Set gleicht dem anderen, jeder Auftritt von Marc Houle ist so einzigartig wie seine Musik. Er produziert keinen klinisch reinen Standart-House, sondern kleine Kunstwerke, bei denen die Bässe freudig hüpfen, die Claps munter klackern, die Synthies ekstatisch kratzen und die Beats in bester Detroit-Manier drücken. Ein Sound, der so frisch ist wie die Techno-Platten von morgen, aber so voller Reminiszenzen an US-House stecken, dass selbst alte Nightlife-Fossilien vor Freude ihre Mäntel in die Ecke pfeffern und drauflos feiern.
Und da es ja in der Romy nach dem Umbau noch mehr Platz zum Tanzen gibt, dürfte diese Nacht mit Marc Houle eine Gipfeltreffen der Techno-Gemeinde werden.