Gabor Schablitzki, wie sich das bürgerliche Alter Ego von Robag Wruhme nennt, kann wie so viele, die letztendlich bei elektronischer Musik gelandet sind, auf einen beachtlichen Werdegang durch die Popkultur zurück blicken. Ob als stachliger Metalhead oder breakdancender Hip Hopper, Schablitzki ist noch zu DDR-Zeiten in die unterschiedlichsten Rollen geschlüpft. Irgendwann im Jahr vor dem Mauerfall lernt er Sören Bodner aka Monkey Mafia kennen.
Mit der Gründung von Freude Am Tanzen und der Umbenennung von Gabor & Sören in Wighnomy Brothers 1997 dürfen die Beats gerne auch dem straighten Vier-Viertel-Takt huldigen, auch wenn Robag Wruhme und Monkey Mafia stets darauf bedacht sind, nicht mit ihrer Liebe für Breaks hinter dem Berg zu halten. Richtig an Fahrt gewinnen die Produktionen aus Thüringen ab 2002 mit den ersten Releases auf Musik Krause, einem Sublabel von Freude Am Tanzen.
Schnell mausern sich die minimalistischen Releases von Wruhme und Metaboman zu international gepriesenen Geheimtipps. 2004 geht Robag Wruhme mit "Wuzzelbud 'KK'" schließlich über die volle Länge und erntet für die minimalen Technogrooves viel Lob. Kaum ein DJ, der das Album nicht in seinem DJ-Case hat. Der seltsame Titel, so Wruhme in einem Interview, sei aus einer Wodkalaune heraus entstanden und bedürfe daher keiner weiteren Exegese.
Doch in den folgenden Jahren kam sich der Mann vor wie eine Maschine, man könnte wohl von Burnout sprechen. Er legte eine Pause ein. Die Wighnomy Brothers wurden Geschichte und Schablitzki bezog einen Bauernhof im Spreewald – zum Kreise seiner Mitbewohner zählt nun ein Schwein.
Doch 2011 kommt Robag Wruhme zurück – und das in der Form seines Lebens. Zunächst legt er auf Kompakt eine Mix CD mit dem Titel Wuppdeckmischmampflow vor, die einige Wochen später mit seinem neuen Album Thora Vukk auf DJ Koze's Pampa Label getoppt wird. Die neuen Tracks gehen dabei extrem in die Tiefe: Spielerische Melodiösität und der hintergründige Humor blitzen überall mit einer derartigen Leichtigkeit durch, dass klar ist: Robag ist erst jetzt an seinem Höhepunkt und ganz bei sich angekommen.
Originalität und Verrücktheit sind die beiden Maximen, denen sich der Thüringer mit einem Schmunzeln auf den Gesichtszügen verschrieben hat. Und so darf sein Publikum zu Stücken wie "Prognosen Bomm", "Bommsen Böff" oder "Pnom Gobal" über die Tanzfläche hoppeln.