Im Mai 1940 beginnt Anna Haag, 52 Jahre alt und Journalistin, ein schonungslos offenes und regimekritisches Tagebuch zu führen, das sie über Jahre im Kohlenkeller versteckt. Sie hört ihren Mitmenschen genau zu – in der Straßenbahn, bei Behördengängen oder in Geschäften. In
pointierten Skizzen hält sie fest, was ganz gewöhnliche Deutsche schon während des Zweiten Weltkriegs über die Judenvernichtung und die Verbrechen des NS-Regimes wussten. Sie erzählt mit Ironie und Klarheit von Hamsterfahrten im Stuttgarter Umland, von verbotenen Treffen zum BBC-Hören oder von Wortgefechten mit ihrem Lieblingsgegner, dem regimetreuen Apotheker.
Die Aufzeichnungen der späteren Politikerin sind erstmals vollständig in der von Anna Haag selbst vorbereiteten Zusammenstellung erschienen – herausgegeben und kommentiert von Jennifer Holleis, geb. 1980, Politologin und Journalistin. Sie beschäftigt sich seit 2012 mit Anna Haags Tagebüchern. Platz 1 „Historisches Buch des Jahres“ beim DAMALS-Buchwettbewerb in der Rubrik „Autobiographisches“.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit Konsequent e.V.
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