Württembergische Landesbühne Esslingen
Ein niederbayerisches Dorf im Jahre 1927: Mit dem Tod der Mutter endet schlagartig die Kindheit der achtjährigen Anna. Fortan muss sie den Haushalt übernehmen und versorgt nicht nur ihren Vater, sondern auch ihre acht Geschwister. Sie kocht, putzt, flickt und kümmert sich um das Vieh. Die Schule kommt dabei oft zu kurz. Auf einem Fest lernt Anna den sympathischen Jungbauern Albert Wimschneider kennen. Die beiden erzählen einander ihr bisheriges Leben, kommen sich in diesen Gesprächen immer näher. Obwohl Alberts Mutter und zunächst auch Annas Vater gegen die Verbindung sind, heiraten die beiden. Nur elf Tage später bricht der Zweite Weltkrieg aus. Albert wird eingezogen und Anna ist erneut auf sich allein gestellt, sie bewirtschaftet den Wimschneiderschen Steinhof und pflegt die kranken Verwandten (zwei Onkel, eine Tante) ihres Mannes. Vor allem ihre Schwiegermutter macht ihr dabei das Leben schwer. Doch Anna, die schon früh erwachsen werden musste, lässt sich nicht unterkriegen.
Die Bäuerin Anna Wimschneider erzählt in „Herbstmilch“ ohne
Selbstmitleid und Sentimentalität von ihrem entbehrungsreichen Leben in einer bäuerlichen Welt, geprägt von Starrheit, Aberglauben und festen Hierarchien. Anna Wimschneider verleiht den einfachen Bauern eine Stimme und bewahrt ihre Geschichten vor dem Vergessen. In Sabine Bräunings Theaterfassung erzählen zwei Frauen Annas berührende Geschichte.