Montag, 05.03.2018 | Rap | Berlin
Einlass: 20.30 Uhr | Beginn: 21.00 Uhr
VVK: 18 € (+ VVK-Gebühren) | AK: 22 €
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Alle Gegen Alle Tour
„Es beginnt in einem Nachbarstaat und kommt in deine Nachbarstadt“, die Gesellschaften klaffen auf und die Gräben werden sichtbar. Wir sind zersplittert in Atome, auf der Suche nach dem Glück und gegenseitig rennen wir uns über den Haufen, festgestampft von der Party-Crowd, die im Nebel des Vergessens weiter wankt. Nach vorne. Nach oben. Vielleicht bleibt einem in diesen Zeiten nur noch das kleine Glück. Das Private. Scheiß auf das Kollektiv. Das Kollektiv ist eine Lüge. Und deshalb muss man die Ellenbogen ausfahren und um die besten Plätze kämpfen … Auf Instagram und Twitter. „Alle gegen Alle“.
Und da ist dieses Album, das von alldem erzählt, von dem es eigentlich gar nicht erzählen will, von den Abgründen, in die man blickt, wenn man den Menschen in die Augen schaut und tief unten einen Planeten kreisen sieht, auf dem ein Affe sitzt und in die Dunkelheit über ihm starrt.
„Alle gegen Alle“ von Zugezogen Maskulin ist das stille Statement einer wütenden Band. Es ist ein krachendes Album einer Band, die sich zurückgezogen hat, in die dunklen Kammern der eigenen Vergangenheit und nicht wegschaut, wenn sie an die eigenen Untiefen herantritt, und so entstand ein Album wie eine Zugfahrt durch ein Land, in dem man vor Jahren schon einmal gewesen ist. Eine Zugfahrt hinein in die Welt aus Glasfassaden und Beton, zurück auf den Bolzplatz und ins Kinderzimmer zwischen Bong und Hansa-Schal, dorthin ins Moor zwischen reetgedeckten Häusern und dem roten Bonanzarad, wo man früher einmal zuhause war und heute nicht mehr zuhause sein kann, weil man in der Zwischenzeit den Bordstein und die Skyline gesehen hat.
Seltsam zeitlos wirkt dieses Album von Zugezogen Maskulin. Seltsam gut ist es geworden.