Diet Cig geben dem Indie Rock die Leichtigkeit zurück, die ihm in letzter Zeit oft ein bisschen verloren gegangen ist. Das Duo aus New York führt einen mit dem poppigen Punk ansatzlos in bessere Zeiten zurück. Sängerin und Gitarristin Alex Luciano und Schlagzeuger Noah Bowman spielen zusammen, seit die junge Frau ein Konzert von Bowmans früherer Band Earl Boykins durch die Frage nach einem Feuerzeug unterbrochen hatte. Es gibt eben unterschiedliche Arten, sich kennen zu lernen. Schon kurz darauf nahmen die beiden ihre erste EP „Over Easy“ auf, eine Handvoll Songs voller hemmungslos geprügelter Beats, einer klassischen Indie-Schrammelgitarre und Lyrics über das Erwachsenwerden, Partys und nächtliche Poolabenteuer. Die Platte verbreitete sich blitzschnell in der örtlichen Szene. Eben erschien mit „Swear I’m Good At This“ das erste lange Album der New Yorker. Es führt das musikalische und inhaltliche Konzept fort. Songs für den Club und danach, voller Kraft und Macht, laut und roh, sowie lyrische Texte voller Emotion, die gleichzeitig eine Verletzlichkeit ausdrücken, lauthals „Fuck You!“ schreien und perfekt für einen Sing-a-Long sind: Das macht Luciano und Bowman so schnell niemand nach. Insbesondere wenn es auf die Bühne geht, wirkt der spröde Charme und die offene Ehrlichkeit des Duos wie eine Befreiung. Ja, es ist okay, dass du früher mal N’Sync gut fandest. Hauptsache du hast dich besonnen und weißt jetzt, worauf es ankommt: Diet Cig zu lieben.