Im zehnten und letzten Sinfoniekonzert der Spielzeit heißt es Abschied nehmen. Florian Ludwig wird nach neun Jahren als Hagener Generalmusikdirektor sein Amt abgeben und sich neuen Aufgaben widmen. In seinem letzten Konzert in Hagen stehen deshalb natürlich Werke auf dem Programm, die von Abschied, Trauer und Wehmut erzählen. »Auch das Schöne muss sterben!« heißt es in Schillers Nänie, einem Klagelied, das Johannes Brahms als Reaktion auf den Tod seines Freundes, des Dichters Anselm Feuerbach, vertonte. Wie schon in seinem Deutschen Requiem halten sich der Ausdruck der Trauer und die Tröstung der Hinterbliebenen die Waage, die Musik ist sanft und versöhnlich. Gleiches gilt auch für das Schicksalslied, das das selige Leben der »Himmlischen« dem rastlosen und unsteten Dasein der Menschen gegenüberstellt. Hier hat Brahms einige seiner schönsten Eingebungen verarbeitet, weshalb es zu einem der beliebtesten kleineren Chorwerke mit Orchester wurde. Auch Gustav Mahlers fünfte Sinfonie beginnt mit einem Trauermarsch, doch ist damit längst nicht alles über das Werk gesagt. Die Bandbreite an Ausdruck ist gewaltig. Wie durch ein Brennglas werden auch hier alle Höhen und Tiefen einer ganzen Welt fokussiert. Der Tonfall ist gegenüber seinen früheren Sinfonien aber schroffer und härter, die Tiefen der Welt stehen stärker im Vordergrund. Nach dem Verklingen des letzten großen Tuttiakkords gilt endgültig: Machen Sie’s gut, Herr Ludwig, und ein großes DANKE für alles!