Religiöser Fanatismus gepaart mit ökonomischem Ungleichgewicht und die neuen Medien als Brandbeschleuniger.
Schlagworte des Jahres 2017?
Nein, nein, keine Sorge.
Diese Begriffe beschreiben bloß die gesellschaftliche Stimmung im Jahr 1517. Sie sind Zeichen für gewaltige Veränderungen.
In dieser Stimmung lehnt sich Luther auf, überwirft sich, getrieben vom Zorn mit allem was heilig ist. Er facht diese Kräfte an, aber beherrscht sie nicht, gerät in ihren Sog und wird immer tiefer in den Strudel gezogen, in dem aus Tinte Blut wird.
"Hätte ich gewusst, da ich anfing zu schreiben, was ich jetzt erfahren und gesehen habe, so hätte ich fürwahr stille geschwiegen..." So schreibt der alte Luther kurz vor seinem Tod – müde, überrannt von den Ereignissen. War er ein Instrument, oder ist er instrumentalisiert worden?
Der junge Luther freilich steht zu seiner Kraft, seinen Ideen, zu seiner Schärfe der Formulierung:
"Ich habe keine bessere Arzenei als den Zorn, ich muß zornig sein; da erfrischt sich mein ganz Geblüt, mein Verstand wird geschärft."
"Ich fürchte nichts..." nichts als den Teufel, der ihn zeitlebens quälte...
Und die entsetzlichen Verstopfungen... Wir nehmen Anteil an den kleinen Dinge des Lebens, die doch so großen Einfluss auf den Weltenlauf haben:
Was hat es mit den Heringen auf sich?
Welche Rolle spielt der Gänsekiel?
Was hat der Rabbi aus Leipzig mit der Luther-Bibel zu tun?
Ist die Reformation vielleicht des Teufels Werk?
Muss, wer nichts weiß glauben ?
Eine Kooperation der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem N.N. Theater anlässlich des 500. Reformationsjubiläums.