Anthony Rother

sam.. 18. janvier 2014, 23:00 Heure

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Samstag, 18. Januar 2014
Anthony Rother (Datapunk / Offenbach)
E-Punk (Benztown Artists / Endstattion / Stuttgart)

Am Equipment rumschrauben, aus Synthies Klänge kitzeln, den Drummachines alles abverlangen – elektronische Musik und roher Sex haben vieles gemeinsam. Anthony Rother ist der lebende Beweis dafür: Seine erste EP nannte er „Sex With The Machines“ – und wer seine Tracks kennt der ahnt schon: Sowas in der Art wird er mit seinem Equipment auch haben. Wie sonst könnten seine Tracks so voll, energetisch und fett klingen. Strammer Techno? Electro im Kraftwerk-Style? Kein Ding: Anthony Rother fühlt sich im Spannungsfeld der verschiedenen Generes pudelwohl!

Um die Faszination von Anthony Rother zu beschreiben muss man ein wenig zurückspulen. Genauer gesagt bis ins Jahr 1996. Das war eine bemerkenswerte Zeit für Techno – denn die Szene befand sich im Umbruch. Rave à la „Somewhere over the rainbow“ war out, Techno befand sich in der Krise. Sollte es das gewesen sein?

Nö. Anthony Rother kam vorbei, und stellte die Weichen mit seiner EP „Sex and the Machines“ auf „Kanzleramt“ neu. Darauf zu hören waren sechs Tracks, die so gar nicht nach dem klangen, was bislang auf den Partys lief. Denn statt 4/4-Techno gab's trockenen Electro à la Kraftwerk und Cybotron – Anthony Rother brachte Techno dazu, sich auf seine Wurzeln zu besinnen, und daraus neue Kraft zu schöpfen. Die internationale Szene war hin und weg von diesem Ansatz – und Rother feuerte weiter EPs heraus, wie etwa das mittlerweile sehr kultige „Red Light District“. Schnell wurden Künstler wie Thomas Schumacher und Sven Väth auf ihn aufmerksam, und verpflichteten ihn dazu, ihre Tracks in dicke Electro-Banger zu verwandeln. Das vielleicht gelungenste Werk zu dieser Zeit: Rothers Remix von Sven Väths „Schubdüse“, erschienen 1998. Nach Alben wie „Simulationszeitalter“, „Little Computer People“ und „Hacker“, die auf seinem Label „PSI49Net“ erschienen, zog Rother einen Strich unter seine Electro-Phase. Warum auch immer nur dasselbe machen.

Nach einer Zeit der Neuorientierung kam er 2004 mit neuem Label zurück - „Datapunk“. Ebenfalls neu war der Sound: Stringenter 4-to-the-floor-Techno mit crispy Electro-Bits und leichten Synthpop-Anleihen. Die dazugehörigen LPs: „Popkiller“ und „Super Space Model“. 2007 dann wieder eine Neudefinition der Rother’schen Technos: Moderntronic, eine Symbiose aus Techno und Electro. So simpel wie genial. Gibt’s natürlich auch gleich zwei Alben zu: „My Name Is Beuys von Telekraft“ (2008) und „Popkiller II“ (2010).

Momentan bewegt sich Rother im Grenzgebiet zwischen Techno, Electro und experimentellen Sounds – der logische Schritt vorwärts. Zuletzt erschien auf „Datapunk“ die Doppel-Single „Faraway / Algorhythm“. Und die fasst ziemlich gut zusammen, für was Anthony Rother aktuell steht: Eingängige, minimal melodiöse Elektronik-Meisterwerke, veredelt mit seinen Vocals und Lyrics. Musik mit Liebe zum Detail und ohne Scheuklappen, sondern Tanzmusik, bei der sich auch mal völlig überraschend massive Synthie-Massaker mit hypnotisch-schwerelosen Melodieflächen einschleichen können. Überraschung ist halt Trumpf.

 

Aber nicht nur für sich selbst schraubt er Tracks zusammen, sondern auch für Kollegen wie Sven Väth, Ex-Kraftwerk-Mitglied Karl Bartos und DJ Hell – mit Letzterem kreierte Rother dessen 2009er-Album „Teufelswerk“. Wen wundert es da noch, dass er Stammgast bei den ganz großen Events wie etwa Mayday, Nature One und Winter World ist – und auch ansonsten die ganze Welt bereist. Schön, dass Anthony Rother auch 2014 seine Soundspuren im Romy S. hinterlässt!

Romy S.
Lange Str. 7 - 70173 Stuttgart - DE
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