Frida Gold

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Über Frida Gold

Sie lieben den grenzenlosen Rausch der opulenten Sounds und der großen musikalischen Gesten. Sie finden sich währenddessen allzu oft inmitten heruntergebrochener, roher Songs am Piano wieder. Sie lieben die ekstatische Selbstinszenierung so sehr wie die Unmittelbarkeit eines intimen Moments: Frida Gold feiern die Paradoxien.

Ohne Szene-Nische, ohne Scheuklappen, ohne Abgrenzungs-Dünkel. Das haben sie mit Juwel bewiesen, und Frida Gold werden es uns erneut zeigen: mit ihrem zweiten Album Liebe ist meine Religion!

Trotz völlig unterschiedlicher musikalischer Sozialisation finden vier Musiker im Jahr 2007 zueinander. Julian Cassel, Tommi Holtgreve, Andi Weizel und Alina Süggeler bilden somit seit Jugendtagen eine eingeschworene Band. Ihre musikalische Identität finden sie zwischen Musikhochschule und Punkattitüde. Es ist Pop – so extrovertiert wie aufrichtig. Die Synergie zwischen Andi und Alina kristallisiert sich schnell heraus und wird fortan zum kompositorischen Zentrum der Band. 

„Wir hatten Lust auf internationalen Sound, hypnotische Beats, und Emotion. Wenn man Energie nicht aus lauten Gitarren holt, dann aus Grooves, durch Repetition“, sagt Andi. „Uns war klar, wir müssen uns auf die einzige Konstante fokussieren, die es gibt, und diese hervorheben: Alinas Stimme.“

Und da steht sie! Alina mit ihrer Stimme, mit ihrem Auftreten, mit ihren Songs: die moderne Diva. Treffender als das Zoo Magazine kann man sie nicht beschreiben: „extravagant and grounded; sexy and one of the boys; singer and model; small town girl and cosmopolitan diva – The golden girl of german pop music.“

Mit der ersten Single „Zeig’ mir wie du tanzt“ platzieren sie sich 2010 gleich zehn Wochen in den deutschen Charts und etablieren Alina als neues Role-Model für junge Frauen. „Weil die Songs in mir entstehen, hat Frida Gold eine sehr weibliche Färbung. Die Texte beziehen Position zu meinem Frausein. Dahinter stehen aber wir alle“, macht Alina klar. Noch vor dem ersten Album touren sie mit Kylie Minogue. Die Single „Wovon sollen wir träumen“ wird als Hymne der FIFA Frauenfußballweltmeisterschaft 2011 ausgewählt und verkauft sich bis dato über 250.000 mal; das erste Album Juwel erreicht Gold-Status. Beim Echo 2012 werden Frida Gold als Beste Band National, Bester Newcomer und für den Radio Echo nominiert. Auf ihren diversen Tourneen und Festivals verführen sie mit ihrer leidenschaftlichen, hochemotionalen und energetischen Liveshow mehr als 250.000 Menschen.

Alina tritt immer prägnanter als Ikone einer postfemininen, selbstbestimmten, durchsetzungsstarken Frauengeneration auf. Sie modelt für Chanel und Diesel Black Gold und sitzt neben Stefan Raab und Thomas D in der Jury der TV-Show „Unser Star für Baku“.

Für Liebe ist meine Religion ziehen Alina und Andi nach Berlin. Viel wichtiger aber sind ihre Songwriting-Reisen. Beim zweiten Album wollen sie bloß nicht in abgesicherten Formeln erstarren! „Wir mussten uns für ein paar Momente von dem abwenden, was wir hier in den letzten Jahren erleben durften, um uns dem Neuen zuzuwenden; kurz vergessen, um wieder da anzukommen, wo wir vor dem ersten Album standen. Naiv, herausgefordert, hungrig und ein wenig unsicher muss man sein, um Neues zu gebären und über sich hinauszuwachsen. Die zweite Platte ist noch mal ’ne andere Nummer. Wie schaffen wir es, den nächsten Schritt zu gehen und trotzdem bei dem zu bleiben, was wir sind? Wir wollen keinen Komplett-Bruch provozieren, sondern suchen eine Brücke. Um uns neu zu entdecken entscheiden wir, mit international renommierten Leuten zu arbeiten, die uns nicht kennen. Und finden danach ganz liebevoll und selbstbewusst unser neues Ich“, erklärt Alina die Herausforderungen von Liebe ist meine Religion. Sie stürzen sich in einen intensiven Austausch mit den Songwriter-Schwergewichten Guy Chambers (Robbie Williams, Kylie Minogue), Rick Nowels (Lykke Li, Lana del Rey), Billy Mann (Pink, David Guetta, Seeed) und Robin Grubert (Sasha, Keri Hilson): in ein „Geben und Nehmen auf einer ganz persönlichen Ebene“, wie sie sagen. Während sie für Juwel viel am Computer entwickeln, entdecken sie für Liebe ist meine Religion klassisches Songwriting wieder. Zurück in Berlin, in den eigenen Vier-Studio-Wänden, bekommen die Songs den letzten Schliff. Und das ist gut so. Denn manchmal braucht man eben doch das altbewährt Gewohnte, um abzuwägen und abzuschätzen, was denn nun wirklich überzeugt und berührt.

Um wirklich auch räumlich fern ab von Allem zu sein, haben Frida Gold ein Örtchen in LA entdeckt, das für ein paar Monate Ruhe und Platz geschenkt hat, um die Aufnahmen für das neue Album zu konkretisieren. Zurück zu einem organischeren Sound, Alina back to the roots ans Piano und Andi ab in den Produzentenstuhl. Sie haben es diesmal irgendwie noch mal anders selbst in die Hand genommen. „Wir haben den Einsatz erhöht. Sowohl den persönlichen, im Zusammenleben der Band, als auch in der unerbittlichen Suche nach der Essenz des Songs und seinem maßgeschneiderten Gewand!“

Frida Gold lieben den Glamour, aber die Kernaussage wird nicht überstrahlt. Alina fragt sich, „was rechtfertigt meine Situation, vor so vielen Menschen zu stehen?“ Die definitive Antwort bleibt wohl jedem Künstler verwehrt, aber Liebe ist meine Religion ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.