Das Amerika des Jean Baudrillard

Mo. 03. April 2017, 20:00 Uhr

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Lange vor Trump und der Erfindung der fake news hat Baudrillard das Verschwinden jeglicher Unterscheidung von Wahrheit und Lüge vorausgesagt. Die Realität sei von ihrer eigenen Simulation nicht mehr zu unterscheiden. Nur durch Terror und Gewalt werde das verdrängte Reale in unsere Welt zurückkehren. «Worum es geht, ist, in die Fiktion Amerikas einzusteigen, in Amerika als Fiktion. Als solche beherrscht es ja die Welt.» Baudrillard hat ausserdem den Unterschied zwischen Gut und Böse grundsätzlich in Frage gestellt. Politik sei nicht länger ein Kampf zwischen rivalisierenden «Systemen», der Terrorismus als Feind nicht greifbar. Gleich nach dem 11. September hat Baudrillard in Amerikas Reaktion jenen Isolationismus erkannt, der uns heute in voller Breite als «America first» begegnet. Provokante Theoreme finden sich bei Baudrillard in hoher Frequenz – und ebenso viele Gründe, diese heute neu zu diskutieren.
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