Obwohl auch in Ludwigsburg, Augsburg, Nürnberg und Schweinfurt jeweils eine „Rockfabrik“ steht, rauchen die Schlote der Bruchsaler Rockfabrik schon am längsten. Es begann alles im Jahr 1980, als Jürgen Debatin seine späteren Partner Dieter Zipperle und Peter Wachter von seiner Idee, einen Rockladen in Bruchsal aufzumachen, überzeugen konnte. Da die Mittel sehr begrenzt waren, wurde in Eigenleistung eine stillgelegte Weberei in der Schnabel Henningstraße innerhalb eines ¾ Jahres zu einem Musikclub umgebaut. Das Fabrikkonzept war (und ist) eine Location zu bieten in der man im lockeren Outfit bei günstigen Getränkepreisen Musik hören kann, die sich von den üblichen Standards abhebt. In den ersten Jahren legten die Dee Jays jeden Tag Platten von Gruppen auf, die heute schon längst Geschichte sind: Uriah Heep, Nazareth, Golden Earing, Black Sabbath um nur einige Namen zu nennen. Als dann nach ein paar Jahren der Montag und der Dienstag etwas schwächer wurden, stellte die Fabrik allmählich auf andere Musikstile um: sehr beliebt bei den entsprechenden Szenegängern wurde montags einer reiner Hard & Heavy-Tag und dienstags ein Wave-Abend. Parallel zur Musik vom Plattenteller bot die Fabrik Live-Acts - unter anderem machten so bekannte Gruppen wie Schwoißfuß, Morgenrot, Hermann Brod, Wishbone Ash, Ten Years Later (mit Alvin Lee), Worlock (mit Doro), Zeltinger Band, Jane, Pet York mit Band, Stan Webb`s Chicken Shack und viele andere Bands in der Fabrik Station. Im Frühjahr 1992 war es dann soweit: die Stadt Bruchsal verkürzte auf Grund von Nachbarschafsbeschwerden die Sperrzeit von 4:00 auf 1:00 Uhr und das Wochenendgeschäft war damit praktisch gestorben. Man entschloss sich kurzerhand in die ehemaligen Räumlichkeiten der Diskothek Spitze ins Industriegebiet Stegwiesen umzuziehen. Bei der Einrichtung in den neuen Räumen versuchten wir dem Erscheinungsbild der „alten Fabrik“ recht nahe zu kommen und so musste zunächst in den ersten Wochen alles, was in irgend einer Form an die „Spitze“ erinnerte, entsorgt werden. Nach nur 3 Monaten Umbauzeit entstand eine neue „alte Fabrik“ - nur an einer anderen Stelle und wesentlich größer. Anfang November 1992 eröffnete dann die Fabrik in den Stegwiesen ihre Tore. Das Musikprogramm orientierte sich größtenteils an dem der alten Fabrik. Eine Ausnahme bildete das Dienstagsprogramm: mit einer Mixtur verschiedener Technostile wurde die Fabrik die erste Adresse im Großraum Bruchsal in Sachen elektronischer Musik. Lange Jahre bevölkerte dienstags ein buntes Party-publikum die Räume der Fabrik. Nachdem der Techno-Welle so langsam die Luft ausging übernahm im Mai 1996 Christian Fritz (Frontmann der Gruppe Knutschfleck) dienstags die Plattenteller und begeisterte über 5 Jahre lang das Fabrikpublikum mit Schlager und NDW. Anfang 1999 besann man sich wieder der in den neunziger Jahren vernachlässigten Live-Musik und engagierte im April 1999 mit der Gruppe „HIM“ einen richtigen Knaller. Seitdem werden wieder regelmäßig Konzerte angeboten. Ebenfalls im Frühjahr 1999 übernahm Lutz Leichsenring, der später die Bruchsaler Eventagentur "nachtaus-gabe.de" gründete, die Planung für das Freitags-Programm und machte so bei uns bei uns die ersten Erfahrungen im Bereich Event-Marketing. Im November 2003 wurde dann der "Alternative Friday" eingeführt und es gibt seit dem neue teilweise recht heftige Töne zu hören. Mittlerweile steht der Freitag für zeitgemäßen Sound und Anlaufpunkt für den Club-Nachwuchs, ohne den jeder Musikclub aussterben würde. Absolut erwähnenswert ist das Donnerstagsprogamm, bei dem unsere dienstälteste DJane Tanja (mittlerweile nur noch 2x im Monat) mit Best of Rock seit über 20 Jahren konstant für gut besuchte Räume sorgt. So ist es am Fabrikdonnerstag immer mal wieder möglich, einen alten Bekannten aus der alten Fabrik der 80er Jahre zu treffen und über die guten alten Zeiten zu reden. Damit die FABRIK auch in den nächsten 10-20 Jahren einer der angesagtesten Location der Region bleibt, werden wir versuchen auch in Zukunft in der schnelllebigen Branche unser Bestes zu geben!