4. Konzert | Konzertreihe 2023/2024
Sonntag, 28. Januar 2024
KOMPONISTINNEN
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal
Beginn: 18:00 Uhr
Dirigent: Alois Seidlmeier
ETHEL SMYTH
Serenade in D
GERMAINE TAILLEFERRE
Ballade für Klavier und Orchester
AMY BEACH
Sinfonie e-Moll op. 32 „Gaelic Symphony“
„Ich möchte, dass Frauen sich großen und schwierigen Aufgaben zuwenden. Sie sollen nicht dauernd an der Küste herumlungern, aus Angst davor, in See zu stechen. Ich habe weder Angst noch bin ich hilfsbedürftig; auf meine Art bin ich eine Entdeckerin, die fest an die Vorteile dieser Pionierarbeit glaubt.“ – diese kämpferischen Worte verdanken wir Ethel Smyth, einer beeindruckenden Engländerin, die nicht nur großartige Werke komponierte, sondern sich zeitlebens kompromisslos für Frauenrechte einsetzte, selbst wenn sie dafür 1912 ins Gefängnis geworfen wurde. Auch die beiden anderen Komponistinnen unseres Abends hatten es nicht leicht – zu groß waren die Steine, die man komponierenden Frauen um 1900 in den Weg legte.
Daher ist es mehr als überfällig, dass das Heilbronner Sinfonie Orchester einen ganzen Konzertabend lang Komponistinnen in den Mittelpunkt stellt – nicht, weil sie Frauen waren, sondern weil ihre Musik so unerhört gut ist und leider immer noch so unbekannt. Ethel Smyths Serenade (ein relativ frühes Werk von 1890) wurde von Brahms und Tschaikowsky gleichermaßen geschätzt, und Germaine Tailleferre war neben Poulenc, Milhaud und anderen Mitglied einer der bedeutendsten französischen Komponistenvereinigungen ihrer Zeit, der „Group des Six“. Ihre „Ballade“ von 1922 fasziniert als funkelndes, virtuoses Klavierjuwel irgendwo zwischen Ravel und Gershwin, und wir freuen uns, dass wir mit Anna Zassimova eine Pianistin zu Gast haben, die den Ton dieser Musik bestens trifft. Amy Beachs „Gälische“ Sinfonie, komponiert 1894-1896, ist die erste amerikanische Sinfonie, die eine Frau komponiert hat, und in ihrer Mischung aus großartiger Sinfonik Brahmsscher Prägung und folkloristischer Heimwehstimmung à la Dvorák (aber nicht böhmisch, sondern irisch!) unbedingt eine lohnende Entdeckung.
ANNA ZASSIMOVA
In Moskau geboren, begann Anna Zassimova mit sechs Jahren Klavier zu lernen. Im Studium an der staatlichen Musikakademie Gnessin in Moskau kam sie in Kontakt mit vielen Traditionen des russischen Klavierspiels: Sie war Schülerin von Ljudmila Rotschina und Vladimir Tropp. Ihr Studium schloss sie 2002 in Karlsruhe ab; heute ist sie selbst dort als Lehrbeauftragte tätig. Solotourneen führten sie von Europa bis China und die USA. Sie spielte unter anderem im Münchner Gasteig, beim Klavierfestival Ruhr und in der Elbphilharmonie. Dort präsentierte sie 2019 auch das Programm ihrer CD Sonata Reminiszenza, die in Moskau mit den Pure-Sound-Award ausgezeichnet und für den Opus Klassik nominiert wurde. Insgesamt erfuhren ihre bisher 14 Alben große Anerkennung in der internationalen Presse. Anna Zassimova ist außerdem studierte Kunstwissenschaftlerin und malt in ihrer Freizeit. Sie konzipierte bereits mehrere Konzertprogramme (u.a. in der Karlsruher Kunsthalle), um ihre beiden kreativen Leidenschaften zu verbinden.
Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV.
Bei Fragen zum Event
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