Kann ein „normaler“ Mann eine Behinderte lieben? Dass Paul normal ist, daran besteht ja wohl – bitte sehr – kein Zweifel: Er ist jung, 26, und Germanistikstudent in Berlin. Und dass Lena behindert ist, muss doch gesagt werden dürfen: Hemiparese – halbseitige Körperlähmung.
Aber wenn Paul ehrlich ist, ist Lena ihm sonst ziemlich überlegen. Beide schreiben, aber nur sie tritt auch mit ihren Texten auf. Das Feuilleton feiert sie sogar als die „Königin der Berliner Lesebühnen“. Und schön ist sie auch noch. Eigentlich Grund genug, sie zu lieben. Lena führt den schüchternen Paul in ihre Welt ein, die Welt der Berliner Künstler und Lebenskünstler, die ihr zu Füßen liegen.
Dann erkrankt Lena an Lymphdrüsenkrebs und die Verhältnisse kehren sich um. Plötzlich muss Paul der Starke sein, denn Lena fällt ab, wird immer blasser, so blass, dass ihre Adern durch die Haut schimmern – Termitenkönigin! Paul muss seinen Ekel vor ihrer Behinderung, ihrer Krankheit und ihrer Glatze überwinden. Denn es gilt, ihre gemeinsame Geschichte aufzuschreiben und sich selbst und ihr am Schreibtisch eine Zukunftshoffnung zu schenken.
Philipp Brotz, geboren 1982 in Calw/Schwarzwald. Nach dem Abitur, Wehrersatzdienst in New York, USA, dann Studium der Germanistik und Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaft in Freiburg im Breisgau. Seit 2011 Gymnasiallehrer, zunächst am Hochrhein, jetzt in Freiburg. Moderator beim Werkstattgespräch des Literaturhauses Freiburg. Für seine Prosa mehrfach ausgezeichnet, darunter 2016 mit dem Schwäbischen Literaturpreis und 2017 mit dem Jurypreis beim Wiener Book-Slam für das Romanmanuskript „Unter Maulwürfen“. 2018 erhielt er für den Roman „Termitenkönigin“ ein Stipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg.
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