Zwischen dem Liebespaar Julia und Faizan könnte alles gut sein– wenn der pakistanische Asylbewerber Faizan nur in diesem Land bleiben dürfte. Doch seine Chancen auf ein Hierbleiben sind gleich null. Und so entschließt sich Julia, ihren Freund zu heiraten, obgleich sie eigentlich niemals heiraten wollte. Doch wenn sie geglaubt hat, dass mit einer Ehe nun alles gut wird, hat sie sich geirrt.
Beklemmend-spannend erzählt Joachim Zelter von der End- und Aussichtslosigkeit eines Asylverfahrens, wo auch eine Ehe kein hinreichender Grund mehr für irgendetwas ist. Sein Roman beschreibt einen kafkaesk-kalten Kosmos akribischen Rechts, in dem die beteiligten Menschen – in einem endlosen Kraftakt – immer mehr an Autonomie und Substanz verlieren, bis kaum mehr etwas von ihnen übrig ist. Menschenwürde? Sie erweist sich in Zelters neuem Roman zunehmend als Konjunktiv.
Joachim Zelter, 1962 in Freiburg im Breisgau geboren, war von 1990 bis 1997 Dozent für englische und deutsche Literatur an den Universitäten Tübingen und Yale. Seither lebt er als freier Schriftsteller in Tübingen. Er ist Autor von Romanen, Theaterstücken und Hörspielen.
Eine Kooperation des Literaturhauses mit der Evangelischen Erwachsenenbildung Heilbronn (eeb) und der Katholischen Erwachsenenbildung (keb).
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