Performance: The Island of Perpetual Tickling

Sun. 25. March 2018, 18:30 o´clock

Infos

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THE ISLAND OF PERPERTUAL TICKLING
Performance by Vika Kirchenbauer

25 March 2018
Admission from: 6.30 pm
Start: 7 pm
Free admission
Limited amount of seats; please be on time to assure your seat.

When critique is said to “tickle” it suggests that it provokes lightly, but is equally understood to be mostly free of significant consequences. In an ideal situation, tickling is consensual, it means no harm and respects the boundaries of the ticklee… either out of affection or dependence. It thus seems a great metaphor for much of “Critical Art” that frequently exists foremost in order to fulfil the tickler with a sense of agency and action independent of any actual intent to dismantle the structures that hold them. Art institutions on the other hand need the artist-tickler because it proves impossible to tickle oneself – another is required whose movements are not entirely predictable. The art system as an island of perpetual tickling…

But do art and critique really “tickle” in the sense that actual tickling can tickle?

The metaphor might in fact be misleading and unsuccessful insofar as many tickling relationships can slip into dominance and abuse in ways that critical art itself does not. Art institutions and artists do strive for power, yet an examination of tickling might help reframe such pursuits and fantasies of achieving power. Tickling is torture used by evil siblings. Tickling is also the only action used on children by adults with social acceptance that is elsewhere a military interrogation method.

Laughter is commonly read by others as a pleasure response, yet it might also be a misperceived panic reflex. Even against better knowledge, it seems difficult to believe that someone suffers as they are laughing… Being tickled can trigger trauma moving across the skin… while being ticklish might be a necessary vulnerability preserved by the individual in order to be alive in the world.

“Are you ticklish?”


Performers: Ashkan Sepahvand, Max Göran, Vika Kirchenbauer
Light: Rita Macedo
Sound: Birte Gerstenkorn

With kind support from cine plus.

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THE ISLAND OF PERPERTUAL TICKLING
Performance von Vika Kirchenbauer

25. März 2018
Einlass: 18.30 h
Beginn: 19.00 h
Freier Eintritt
Begrenzte Platzanzahl, bitte kommt pünktlich, um auf jeden Fall einen Platz zu bekommen.

Wenn Kritik „kitzelt“, dann suggeriert das, dass sie zwar leicht reizt, aber weitgehend ohne signifikante Konsequenzen bleibt. In einer idealen Situation passiert das Kitzeln einvernehmlich, ist nicht böse gemeint und respektiert die Grenzen der Gekitzelten... entweder aus Zuneigung oder Abhängigkeit. Daher scheint es eine interessante Metapher für einen Großteil der "Kritischen Kunst" zu sein, die häufig vor allem existiert, um die Kitzelnden selbst mit einem Gefühl von Handlung und Handlungsfreiheit zu erfüllen. Einem Gefühl, das unabhängig von der tatsächlichen Absicht ist, die Strukturen zu demontieren, die sie stützen. Kunstinstitutionen hingegen brauchen die kitzelnden Künstler*innen aus der Unmöglichkeit des Sich-selbst-kitzelns heraus – jemand Anderes ist erforderlich, deren Bewegungen nicht komplett vorhersehbar sind. Das Kunstsystem als Insel des ewigen Kitzelns...

Aber "kitzeln" Kunst und Kritik wirklich in dem Sinne, in dem wirkliches Kitzeln es tut?

Tatsächlich hinkt die Metapher an der Stelle, an der Beziehungen des Kitzelns sich in Formen von Dominanz und Missbrauch wandeln, die so von Kritischer Kunst selbst nicht ausgelöst werden können. Kunstinstitutionen und Künstler*innen streben zwar in der Tat nach Macht, doch könnte hier eine genauere Betrachtung des Kitzelns helfen, diese Bestrebungen und Machtphantasien neu zu reflektieren. Kitzeln ist die Folter der bösen Geschwister. Kitzeln ist auch die einzige sozial akzeptierte Handlung zwischen Erwachsenen und Kindern, die an anderer Stelle als militärische Verhörmethode gebraucht wird.

Lachen wird häufig von anderen als Ausdruck der Freude gelesen, obwohl es sich auch um einen falsch wahrgenommenen Panikreflex handeln kann. Wider besseren Wissens fällt es schwer zu glauben, dass jemand leidet, während sie lacht... Gekitzelt zu werden kann Traumata auslösen, die sich über die Haut bewegen... kitzelig-Sein kann jedoch auch eine notwendige Verletzlichkeit darstellen, die Kontakt zur Welt ermöglicht.

„Bist du kitzelig?“


Performer*innen: Ashkan Sepahvand, Max Göran, Vika Kirchenbauer
Licht: Rita Macedo
Ton: Birte Gerstenkorn

Mit freundlicher Unterstützung von cine plus
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