Die betroffenheitsfeministische Dynamik
In queerfeministischen Communities, wie überall in der linken Szene, werden regelmäßig Menschen isoliert, bedrängt oder Opfer von Rufmord. Was passiert sind keine explizit begründ- und überprüfbaren Ausschlüsse, sondern plötzliche, scheinbar ungeplante und auf den ersten Blick irrationale Mobbingsituationen. Besonders häufig geschieht dies in der queeren Szenen. »Betroffenheitsfeministische« Gruppen sind besonders anfällig dafür. Ihre Handlungsweisen stehen im Widerspruch zu ihren politischen Prinzipien: dem Kampf gegen Ungerechtigkeit und Gewalt.
Im Vortrag sollen die Bedingungen und Gründe für diese Eruptionen diskutiert werden. Außerdem wird erörtert, was das mit einer Politik zu tun hat, die sich primär auf Identitätskategorien und Betroffenheit beruft.
Caroline A. Sosat hat Psychologie und Soziologie studiert. Sie forschte zur Verdrängung in Prozessen politischer Teilhabe und forscht gegenwärtig zu Sexualität und geschlechtlicher Subjektwerdung. Sie hat zum Buch Beissreflexe beigetragen und zuletzt zum Thema in der NZZ publiziert.
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