“Je ne suis pas marxiste” – Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx
[Vortrag und Diskussion mit Felix Sassmannshausen]
Hundert Jahre Oktoberrevolution. Hundertfünzig Jahre Das Kapital. Zweihundert Jahre Karl Marx. Zumindest historisch scheint die Kapitalismuskritik von Marx in aller Munde zu sein. Der Hype um den alten Mann, dessen Bart tausendfach Turnbeutel schmückt, geht mit Bekenntnissen zur sozialen Gerechtigkeit einher. So geißelte Kardinal Reinhard Marx mit Verweis auf seinen Namensvetter einen vermeintlich pervertierten und exzesshaften Kapitalismus. Er warnte davor, dass dieser vor die Wand führe, gäbe es keinen sozialen Ausgleich. Und auch die nationale Einpeitscherin der Kommunistischen Plattform in der Linkspartei Sahra Wagenknecht hält “gierige Banker” und “renditehungrige Investoren” für die Ursachen von Leid und Elend dieser Welt. Hatte Marx also Recht, als er den Kapitalismus aufs Korn nahm?
Jedenfalls nicht, wenn man ihn so versteht wie die Kardinäle und Wagenknechts dieser Welt. Denn was die beiden machen, ist alles, nur keine Kritik der kapitalistischen Produktionsweise. Vielleicht also doch lieber mit den Schriften desjenigen auseinandersetzen, der von sich in einem Brief sagte, dass er vieles, jedoch eines gewiss nicht sei: ein Marxist. Zu dieser Auseinandersetzung soll der Vortrag anregen, indem vier Fragen beleuchtet werden. Erstens: Was hat Marx eigentlich gemacht, bevor er Das Kapital veröffentlicht hat? Zweitens: Was hat das Scheitern der Revolution von 1848 mit alldem zu tun? Drittens: Was soll das überhaupt, Das Kapital? Und viertens: Was versteht Marx unter einer solchen Kritik der politischen Ökonomie? Diese und ein paar andere Fragen sollen in dem etwa dreiviertelstündigen Vortrag in den Blick genommen werden.
Die Veranstaltung ist mit dem Kulturticket kostenlos.
