Wir steigen ein mit dem „damals“.
Es war im Jahr 1991 als Lenny, Wagas und Isam sich trafen. Sie lernten sich am Brøndby Strand kennen, einem Vorort von Kopenhagen. Allerdings kamen sie aus völlig unterschiedlichen Verhältnissen. Lenny ist in Honduras geboren, war aber mit 14 nach Dänemark gekommen, Wagas’ Familie stammte ursprünglich aus Pakistan und Isams aus Marokko. Was sie nicht davon abhielt, durch die Musik zueinander zu finden. Vielmehr nahmen sie all die unterschiedlichen Einflüsse zusammen, mit denen sie jeweils aufgewachsen waren - von nordafrikanischen Klängen bis hin zu lateinamerikanischen Sounds der 1920er Jahre - und kombinierten sie mit denen von zeitgenössischer Künstler, in denen sie sich selbst und ihren Lebensstil wiederfanden. Goodie Mob, Outkast, Wreckx n Effect, Cypress Hill. Was herauskam: ein Schmelztiegel, aus dem sie ihre ganz eigene Stimme entstehen ließen.
Ihr früher Bandname YGB (young, giftet and brown) wurde durch Outlandish abgelöst, als Lenny eines Tages beim Durchblättern eines Wörterbuchs auf diesen Begriff stieß. Er schien perfekt widerzuspiegeln wie sich selbst sahen – Outlandish war geboren - und wurde bald durch harte Arbeit, selbst aufgenommene Tapes und unzählige Liveauftritte zum Erfolg.
Der Durchbruch kam 2002 mit dem Album „Bread & Barrels of Water”. Mit Hits wie der englischen Version von „Aicha“ und „Guantanamo“ landete es in sieben europäischen Ländern in den Top 20 der Charts. Outlandish wurden mit politischen und gesellschaftlichen Themen mehr und mehr zum inoffiziellen Sprachrohren für diverse unterschiedliche Kulturen und fühlten sich wohl in ihre Rolle als Repräsentanten ihrer Fans. Hits wie „Look into My Eyes“ und später „Warrior/Worrier“ folgten über die Jahre. Was blieb: ein gemeinsamer Wille sich musikalisch weiterzuentwickeln, den steinigen Weg als Übermittler für andere auf sich zu nehmen und dennoch immer in ihrer Kreativität bei zu behalten.
Was Outlandish bis heute einzigartig macht - ihre Musik blieb immer unbeeinflusst von dem, was hip und angesagt ist und war statt dessen immer eine Reflexion dessen, was im Leben der Musiker passierte. Dadurch entwickelte sich ihre Musik ständig weiteren. Ohne Stress. Sie machen Musik, schreiben Songs und nehmen Alben auf, wenn sie bereit dafür sind - und etwas zu sagen haben. So geht es in Songs wie „My Old Man“, die neue Singel die im Juni veröffentlicht wurde, um Familie und Generationenkonflikte, um Zwischenmenschliches und die Beziehungen zu ihren Vätern und wie diese sie, inzwischen selbst Väter, beeinflussen.
Inzwischen existiert die Band seit 25 Jahren, hat mit nur drei Alben mehr als eine Million Singles und 300.000 Alben weltweit verkauft und macht weiter wie sie begonnen hat: mit der reinen Ambition Musik zu machen und andere damit zu bewegen. Ende des Jahres reisen Outlandish mit einer kleinen Akustik-Tour durch Dänemark. Nach Höhen und Tiefen mit dem sicheren Gefühl, dass sie gemeinsam gute Musik machen. Weil sie´s gut finden.
Und das war so ungefähr die Geschichte von Outlandish - bis zum jetzigen Zeitpunkt.