Der ersten „Lieder vom Unterholz“ entstanden für eine Filmmusik. Sebastian Horn (Texte) und Gerd Baumann (Musik) schrieben neue „altbairische“ Lieder, die Volksmusik-Freunde – und -Feinde staunend und lauschend vereinten. Euphorische Zuschauer-Reaktionen waren der Auslöser, DREIVIERTELBLUT auf die Bühne zu bringen Bananafishbones – Sänger Horn und Filmkomponist Baumann haben sich gesucht und gefunden und bringen seit ihrer Begegnung zeitlos schöne Lieder auf die Welt.
Die Texte streifen durch die Höhen und Tiefen des Seins, inden sich vom reinsten Glück zur schwärzesten Verzweiflung. Die Liebe zur Finsternis wird durch einen Hang zum kruden bayrischen Humor verstärkt. Da wird mit Hollerkiacherl maigetanzt, bis in die Morgenstunden durch´s Dorf getorkelt, dem beginnenden neuen Tag gehuldigt, vom Leben und Sterben
berichtet, die sagenumwobene Zigeunerkönigin „Falak“ besungen und von den Grausamkeiten rund um den „Hitlerberg“ erzählt. Ludwig Hirsch wäre stolz auf diese Band.
Die 6 Musiker spielen die Songs ihrer CD „Lieder vom Unterholz“ sowie neue Stücke ihres kommenden Albums.
Ihr Lied „Mia san ned nur mia“ ist für die Kundgebung „WIR. Stimmen für geflüchtete Menschen“ am Münchner Königsplatz enstanden, der Erlös wird zu 100% dem Projekt „Bellevue de Monaco“ gespendet.
Besetzung LIVE:
Gerd Baumann – akustische Gitarre/Gesang
Sebastian Horn – Gesang
Florian Rein – Schlagzeug
Luke Cyrus Götze – elektrische Gitarre
Dominik Glöbl – Trompete
Benjamin Schäfer – Kontrabass
GUDRUN MITTERMEIER
„Mitternach“
„Als ritte Kate Bush auf einem musikalischen Hexenbesen durch den dichten Klangwald eines Steven Wilson – beunruhigend, aber zugleich unheimlich anziehend.“ Süddeutsche Zeitung
Als Gudrun Mittermeier mit den Aufnahmen zu ihrem neuen Album begann, war ihr eines bewusst: Es war Zeit für etwas Neues. Drei Alben lang hatte die Münchnerin unter dem Namen Somersault englischsprachigen Songwriter-Pop veröffentlicht, dessen ätherische Melancholie und sensible Poesie tief berührte. Doch nun wollte Mittermeier neue Wege gehen – und fand in dem Produzenten-Team Udo Rinklin und Frank Pilsl (Philipp Poisel, Die Happy, Max Herre, Tonbandgerät) genau das richtige Gegenüber.
Gemeinsam mit Rinklin und Pilsl begab sich Mittermeier auf die Reise in ein klangliches Abenteuer. „Wir haben uns alles erlaubt und alles getraut und plötzlich waren da diese riesigen Playbacks mit großen Chören und Hallräumen – da war gleichzeitig etwas Dunkles und etwas Federleichtes in den Liedern“, beschreibt Mittermeier, „für mich war das wie ein anderer Raum, zu dem wir die Tür aufgeschlossen hatten.“ Weil plötzlich alles möglich schien, sang Mittermeier am letzten Aufnahmetag eines der Lieder nicht auf englisch, sondern im Dialekt ihrer Kindheit und Jugend – auf Bayrisch. „Als diese fast vergessenen Worte aus mir herauskamen, war mir klar, dass hier etwas für mich durchaus Dramatisches geschah. Ich wollte dieser Herausforderung nicht aus dem Weg gehen.“ Nach nur sechs Wochen hatte Mittermeier das ganze Album neu getextet und aufgenommen.
Der zufällige Durchbruch führt zu einem Album, das nichts weniger ist als ein kleines Wunder. Mittermeiers Originaltöne bringen den ohnehin schon dunklen Liedern etwas Rauschhaftes, Unheilvolles bei. Etwa bei dem Opener „Schwarz“, bei dem Mittermeier die frühen Coldplay mit der Schmerzfeen-Musik von Soap & Skin und Daughter verbindet. Ein sich wiegendes Klavier geht im bodenlosen Schlund unter, Mittermeier lockt mit gefährlicher Sanftheit. Das Lied ist ein Sog – und eine Art musikalischer Heimatfilm 2.0, der die morbide Bergkulisse mit dem Inneren der Künstlerin vertauscht.
Dagegen haben andere Kompositionen etwas Schwebendes, Schwereloses. Zum Beispiel das faszinierende „Leicht wean“, dessen Jazz-Pop-Harmonien (Burt-Bacharach-Trompeten inklusive!) eine ganz zauberhafte Freundlichkeit ausstrahlen. Es liegt ein tiefer Trost in der Intimität, doch trotzdem ist der Leichtigkeit nicht ganz zu trauen; in Mittermeiers Flüstern liegt, so scheint es, ein kleines bisschen Sterben. Man versteht, um was es geht – auch wenn man kein Bayrisch spricht.