Das Maurische Bad auf Schloss Schwerin von Carl Diebitsch als Nukleus seiner späteren Schaffenszeit in Kairo
Dr. Elke Pflugradt-Abdel Aziz, Düsseldorf
Historische Bibliothek
Carl von Diebitsch galt seiner Zeit als führender Vertreter einer „maurisch“ inspirierten Architektur im „Alhambra-Stil“. Ihr exotischer Zauber war an Fürstenhöfen wie im Bürgertum vor allem für intime Bade- und Rückzugsräume gefragt. Auch im Schweriner Schloss schuf von Diebitsch für Großherzogin Auguste ein „Maurisches Bad“, das sich leider nicht erhalten hat. Der Schweriner Auftrag wurde für ihn zugleich zur Initialzündung einer Beschäftigung mit dem damals innovativen Material Eisenguss, das er hier mit filigranen Gipsstuckaturen kombinierte. Die in Schwerin gefundene Verbindung unterschiedlicher serieller Produktionsverfahren wird zum Erfolgsrezept seines späteren Schaffens in Kairo, mit dem die europäische Rezeption islamischer Architektur im Zeitalter des Kolonialismus auch im Orient selbst Aufnahme fand.
Der Eintritt kostet 3 Euro.