Ein echter Matador ist bei uns zu Gast! Allerdings keiner, der in einer Arena Stiere in Schach hält, sondern der in einem Club das Publikum mit dicken Techno-Beats entertaint. Denn dieser Matador ist eine der besten und momentan wichtigsten Figuren der internationalen Elektronik-Szene – und seit 2011 unter den Fittichen von Superstar Richie Hawtin.
Matador – da denkt man an Spanien, Sonne, Arena, Stierkampf. Gut, das trifft jetzt auf unseren Gast DJ jetzt nicht so ganz zu. Denn Gavin Lynch, so sein bürgerlicher Name, stammt aus dem eher kühlen Dublin, und mit Stieren hat er so rein gar nix am Hut. Dafür aber mit messerscharfen Beats. Und: Seine Arenen sind die Clubs dieser Welt, wo er das Publikum mit einer furiosen Show unterhält. Ist das Bild des klassischen Matadors also nicht so verkehrt. Sein Werdegang liest sich derweil wie ein kleines Märchen: Verzaubert von zwei Mix-Compilations von Richie Hawtin und Dave Clarke begann er Ende 2006 mit der Produktion eigener Tracks. Das Gute: Seine Werke konnte er als Resident DJ diverser Dubliner Clubs sofort testen. Und siehe da, seine mitreißenden und energetischen Stücke kamen so dermaßen gut an, dass er schnell seine ersten Platten auf Labels wie „Perc Trax“ und „Phobiq“ veröffentlichte. In dieser Zeit entwickelte er seinen eigenen, typischen Matador-Sound: Hypnotisch, organisch, perkussiv, bleepy, kantig und melodiös zugleich – jeder Track ein detailverliebtes Stück, das sich über mehrere Minuten kontinuierlich aufbaut und zur Bombe mutiert, um dann auf der Tanzfläche zu explodieren. Trotzdem klingen seine Produktionen nie gleich, was für Matadors Ideenreichtum spricht! Schon bald wurde Techno-Legende Richie Hawtin auf das junge Talent aufmerksam. Als Feuerprobe sozusagen wurde er von Richie beauftragt, „D-Clash“ von Bryan Zentz zu remixen, ein Stück, das auf Richies Label „Plus 8“ erschienen war. Matador packte die Gelegenheit beim Schopf und lieferte eine so eindrucksvolle Interpretation ab, dass er prompt bei Richies „Minus“-Imperium aufgenommen wurde. Seitdem gehört er zu den frischen und großen Namen der weltweiten Szene. Wenn er nicht gerade in seinem Studio sitzt und an neuen Beats feilt, tourt er durch die Weltgeschichte und legt in den besten Clubs auf – wie zum Beispiel, ähäm, im Romy S.! Na dann, lieber Matador: Enter the Arena!
